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Ärger um Sendeplatz: Götz George kritisiert die ARD

von Michael Brandes in Vermischtes
(10.07.2013, 16.06 Uhr)
Dokudrama läuft, "wenn alle im Urlaub sind"
Heinrich George (Götz George) im Tonstudio.
SWR/Thomas Kost
Ärger um Sendeplatz: Götz George kritisiert die ARD/SWR/Thomas Kost

Zu seinem 75. Geburtstag beschenkt die ARD Götz George mit einem Fernsehfilm. So richtig zufrieden zeigt sich der Jubilar allerdings nicht. In Interviews übt George Kritik am Sender und den in leitender Position sitzenden "Bürokraten".

Im Dokudrama "George", das am 24. Juli (21.45 Uhr) im Ersten ausgestrahlt wird, verkörpert der  "Schimanski"-Darsteller seinen eigenen Vater Heinrich George. Seit den 1920er Jahren wirkte Heinrich George unter anderem in Fritz Langs "Metropolis" mit oder als Franz Biberkopf in "Berlin Alexanderplatz". Während der Nazi-Diktatur zählte er zu den vielbeschäftigsten heimischen Schauspielern. Wegen seiner Haltung im Dritten Reich wurde er nach dem Krieg verhaftet und starb 1946 in sowjetischer Lagerhaft.

Götz George gefallen weder der Sendetag noch Sendezeit: "Ich habe die Sender-Obersten angerufen. Das habe ich noch nie gemacht. Damit der Film im Herbst kommt, nicht im Sommer, wenn alle im Urlaub sind", kritisierte George gegenüber TV Spielfilm Online. Eine Zusage, den Film im Herbst auszustrahlen, sei nicht eingehalten worden: "Im Oktober hat mein Vater Geburtstag, das kann man ja als Anlass nehmen. War nichts zu machen. Hat man mir zwar versprochen. Aber nicht gehalten."

Götz George wird am 23. Juli 75 Jahre alt. Das Erste bindet die Ausstrahlung in einen Geburtstagabend ein, der zunächst um 20.15 Uhr mit einer Wiederholung des Schimanski-Krimis "Schuld und Sühne" aus dem Jahr 2011 beginnt. Auf dieses Bonus-Geschenk hätte George zugunsten von "George" gern verzichtet: "Ich habe mich eingesetzt für Sendeplätze und Geld, aber irgendwann gibt man auch auf. Die Bürokraten bestimmen die Sendeplätze. Im Sommer wird es kein Mensch sehen wollen."

Die Kritik an der späten Sendezeit relativiert sich allerdings, denn auf arte wird "George" in einer Vorpremiere am 22. Juli bereits um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Das Dokudrama befasst sich laut ARD "intensiv mit dem Thema der Schuld und Verantwortung des Künstlers in der Diktatur". Nico Hofmansn Teamworx-Produktion zeige "die Faszination, die von der elementaren Gestaltungskraft Heinrich Georges ausging, ebenso wie die Widersprüche in seiner Person, die einen exzentrischen, hochsensiblen und gefährdeten Charakter hinter der wuchtigen Erscheinung sichtbar werden lassen". Thematisiert wird auch die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Götz George war sechs Jahre alt, als er seinen Vater vor dem Lagertor in russischer Gefangenschaft sah.

In der Hörzu legte George mit seiner Kritik an der ARD nach: "Wir haben uns auf 120 Minuten geeinigt. Nun sind doch noch einmal sieben wichtige Minuten weggefallen - und da kämpfe ich natürlich um jede einzelne Sekunde. Das macht mir klar, dass ich der Bürokratie immer noch sehr unterworfen bin. Letztlich ist es immer die gleiche Geschichte: Man wird mit dem Rolls-Royce abgeholt und mit einer Taxe nach Hause geschickt."

Bevor Götz George einer Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor und Regisseur Joachim Lang seine Zustimmung erteilte, hatte er 15 Drehbuchfassungen anderer Autoren abgelehnt: "Wenn man die Geschichte eines Jahrhundertschauspielers erzählen will, muss man mit einem fulminanten Angebot kommen. Als Schauspieler und Sohn muss ich das Gefühl haben, dass Heinrich George Recht widerfährt."

Mit den Recherchen zum Film, für die Götz George Tagebücher seiner Mutter zur Verfügung stellte, ist seiner Ansicht nach deutlich geworden, "dass mein Vater nicht so politisch war, wie man es ihm im Nachkriegsdeutschland anlastete. Alle, die in diesem Land geblieben sind, haben Kompromisse gemacht - von Heinz Rühmann bis Hans Albers. Sie hatten allerdings die Chance, durch ihre Kunst rehabilitiert zu werden. Die hatte mein Vater nicht, und so war es leicht, allen Dreck auf ihm abzuladen". Laut George war sein Vater weder ein Opportunist noch ein Nazi: "Er war ein Mensch, der sich nicht von seinem Beruf hat abhalten lassen. Es ist zwar nicht zu vergleichen, aber auch heute wird Druck auf Schauspieler ausgeübt. Ich zum Beispiel gebe nicht gern Interviews, muss das auf Druck der Sender aber tun."


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Leserkommentare

  • Werner111 schrieb via tvforen.de am 11.07.2013, 10.40 Uhr:
    .
    Ich halte Götz George für einen der größten Filmdarsteller im deutschsprachigen Raum. Aber ich halte ihn auch für den präpotentesten und selbstherrlichsten Typen in dieser Branche. Schlimmer war früher nur Helmut Berger, der sich aber mittlerweile auf seine alten Tage selbst nicht mehr ernst nimmt....
  • burchi schrieb via tvforen.de am 10.07.2013, 22.16 Uhr:
    Ich habe auf alle Fälle vor, mir das Dokudrama anzusehen. Somit hat er schon mal einen Zuschauer - trotz Sommer/Ferienzeit. Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob ich die Geschichte nicht lieber als FernsehFILM gesehen hätte....
  • WilliWinzig schrieb via tvforen.de am 10.07.2013, 18.55 Uhr:
    Man sollte meinen, dass sich mit dem Alter die Selbstverliebtheit von Herrn George gelegt hat. Weit gefehlt. Der würde am liebsten von ARD und ZDF eine Götz-George-Nacht von 20.15 Uhr bis 06.00 morgens einfordern. Hoffentlich verschont uns das Deutsche Fernsehen damit. Es reichen mir schon die Sendungen, die um den 23. Juli herum von ihm gezeigt werden. Natürlich habe ich mir verschiedene Filme mit George gerne angesehen; aber alle Schmiansky´s habe ich mir nicht angetan.
  • tonelli schrieb via tvforen.de am 10.07.2013, 18.48 Uhr:
    Hatte überlegt, was ich zur der Wunschliste-Meldung schreiben soll.
    Hat sich erledigt!
    Ich kann deiner Meinung 100% zustimmen!
  • Atavistus schrieb via tvforen.de am 10.07.2013, 16.29 Uhr:
    Wenn George sich (und in diesem Fall auch seinen Vater) nicht so krankhaft ernst und wichtig nehmen würde, könnte man für seine kritischen Töne deutlich mehr Sympathie aufbringen. So aber bleibt er nicht nur ein großartiger Schauspieler, sondern auch ein selbstverliebter Gockel, der Arroganz mit Meinungsstärke verwechselt.