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Missglücktes Prequel, tolle Jungdarsteller und Matthias Schweighöfer als Gefangener

(08.07.2025)

Mittlerweile sind Filmfestivals längst nicht mehr ausschließlich Präsentationsorte für frische Kinowerke. Immer öfter tauchen in einem solchen Rahmen auch neue Fernseh- und Streamingproduktionen auf. In München, wo vom 27. Juni bis zum 6. Juli das alljährliche Filmfest (nach der Berlinale das zweitwichtigste der Republik) über die Bühne ging, gibt es dafür eine eigene Reihe namens "Neues Deutsches Fernsehen".
Einmal mehr fanden in der bayerischen Hauptstadt zahlreiche Weltpremieren statt. Neben der Fantasy-Saga
Was dabei durchaus überraschte: Gleich mehrere der eingeladenen Produktionen verhandeln ein Thema, das im deutschen TV- und Streamingalltag eher selten aufgegriffen wird: psychische Probleme bei jungen Menschen. Nachfolgend bündeln wir ein paar Eindrücke und Einschätzungen von verschiedenen Premieren.

"Miss Sophie - Same Procedure as Every Year" oder: ein Reinfall mit Ansage
Ein Prequel zum legendären Silvestersketch

Die in München gezeigten ersten drei Folgen bestätigen die vorherige Skepsis auf ganzer Linie. Trotz eines lässigen Tonfalls mit
"Neue Geschichten vom Pumuckl" bleibt grundsympathisch
Dass Kultstoffe mit etwas Fingerspitzengefühl sehr wohl überzeugend neu aufgelegt werden können, stellte 2023 die für RTL+ entstandene Produktion
Charmant präsentieren sich auch die drei in München vorgeführten Folgen der zweiten Staffel. Eine Episode nimmt sich sogar des Themas "Mobbing" an und wirft die Frage auf, ob sich Menschen nachhaltig verändern können. Das im Saal anwesende Kinderpublikum ließ sich vor allem von den Slapstickeinlagen des kleinen Titelhelden mitreißen. Was bei Charlie Chaplin funktionierte, klappt anno 2025 natürlich auch beim Pumuckl.

"Euphorie" euphorisch gefeiert
Erhöhte Gefahr, ins Klo zu greifen, bestand bei der ebenfalls von RTL+ in Auftrag gegebenen Serie
In "Euphorie" kehrt die 16-jährige Mila (Derya Akyol) nach einem längeren Aufenthalt in der Jugendpsychiatrie in ihr altes Leben zurück. Eigentlich möchte sie nur noch mit der geheimnisvollen Ali (Sira-Anna Faal) zusammen sein, die sie während ihrer Zeit in Behandlung kennenlernte. Doch seltsamerweise fehlt von der Mitpatientin zunächst jede Spur. Gefallen findet Mila schließlich auch am drogensüchtigen Jungschauspieler Jannis (Eren M. Güvercin), der ebenso wie sie mit der Welt und seinem Leben überfordert ist.
Tolle Jungschauspieler, wahrhaftige Emotionen, ein guter Blick für die dargestellten psychischen Leiden, wechselnde Erzählerinnenstimmen und unkonventionelle Inszenierungskniffe wie eine direkte Ansprache des Publikums und eine Animationssequenz, die die Gefühle einer Borderline-Patientin greifbar machen soll - wider Erwarten entpuppte sich "Euphorie" als eines der Highlights der Fernsehsektion auf dem Filmfest München. Kein Wunder, dass nach dem Screening bei einer Umfrage, wer nach den drei gezeigten Folgen weiterschauen würde, gefühlt alle Hände im Saal nach oben schnellten. Ab Herbst 2025 besteht dazu die Möglichkeit!

"Stabil" und "Schattenseite" - Teenage Angst im Auftrag der ARD
Thematisch nah bei "Euphorie" ist die ARD-Serie "Stabil". Deren Hauptsetting: eine Jugendpsychiatrie, in der die von großen Schuldgefühlen geplagte Protagonistin Greta (Luna Mwezi) nach einem Selbstmordversuch unterkommt. Auch hier sorgen eindringliche und vor allem authentisch wirkende Darstellerleistungen für eine ungeahnte emotionale Kraft. Wenngleich "Euphorie" etwas tiefschürfender und mutiger daherkommt, muss man konstatieren: Selten transportierte eine ARD-Produktion junge Befindlichkeiten, Ängste und Nöte so mitreißend wie hier. Angedachter Start: Herbst 2025.
Für das Erste produziert wurde auch die Miniserie
Spätestens diese Young-Adult-Geschichte unterstreicht: Fähige deutsche Nachwuchsschauspieler gibt es zuhauf, man muss halt nur den Mut haben, sie zu besetzen. Auch hier bestechen die Darsteller durch die Bank mit Natürlichkeit. Verglichen mit "Euphorie" und "Stabil" geht "Schattenseite" etwas weniger unter die Haut, ist dafür aber druckvoll inszeniert. So, wie man es von

Another "Brick" in the Wall
Fernseh- und Streamingfilme zählten in diesem Jahr einmal mehr ebenso zum Filmfestportfolio. Mit Spannung erwartet wurde insbesondere das Netflix-Original "Brick" mit Matthias Schweighöfer und seiner Lebensgefährtin Ruby O. Fee in den Hauptrollen. Der in der Corona-Zeit aus eigenen Erfahrungen des Regisseurs Philip Koch geborene Mystery-Thriller lockt mit einer spaßigen High-Concept-Prämisse: Das seit einem Schicksalsschlag in einer Krise steckende Pärchen Olivia und Tim kann eines Morgens seine Wohnung nicht mehr verlassen, da eine über Nacht aufgetauchte schwarze Wand den Weg nach draußen versperrt. Beim Versuch, sich aus dem Gefängnis zu befreien, trifft das entfremdete Duo auf andere Besucher und Bewohner des Hauses.

"Brick" erfindet das Genre keineswegs neu und kommt mit einer Auflösung ohne großen Wow-Effekt um die Ecke. Schweighöfer und Fee transportieren jedoch, oft gefilmt in extrem nahen, die klaustrophobische Stimmung betonenden Einstellungen, glaubhaft die Panik und die Wut ihrer Figuren. Etwas schade: Beim Q&A im Anschluss an die Weltpremiere fehlte das gewisse Etwas. Ungeschickt gestellte Fragen des Moderators trafen auf einsilbige Antworten der Darsteller. Außer Frederick Lau, der mehrfach das Wort ergriff und frei von der Leber sprach, schien der anwesende Cast froh zu sein, als er die Bühne wieder verlassen konnte. Selbst Schweighöfers Appell, in Deutschland mehr Genrefilme wie "Brick" zu wagen, fühlte sich merkwürdig leidenschaftslos an. Da hatte der am 10. Juli bei Netflix startende Film dann doch etwas mehr zu bieten.
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Leserkommentare
User 1627395 schrieb am 09.07.2025, 19.36 Uhr:
Schattenseite würde ich gerne sehen. Ich bitte aber um einen Sendeplatz um 20:15 Uhr.
Torsten S schrieb am 09.07.2025, 12.00 Uhr:
Also bitte, wie kommt man auch auf die dümliche Idee solch eine Format wie „Miss Sophie – Same Procedure as Every Year“ zu produzieren? Das kann doch nur aus deutschen Landen kommen! Das hat bei "Ghosts" nicht geklappt und auch Ottos Abklatsch von "Catweazle" nicht. Deutschlands Produzenten sollten die Finger von englischen Erfolgen lassen um daraus unsinnige deutsche Kopien zu erstellen, die keiner sehen will.
Marcus Cyron schrieb am 08.07.2025, 21.36 Uhr:
"der Amerikaner Sir Toby" - spätestens da weiß man, dass das ganze nur schief gegangen sein kann.
Martina schrieb am 08.07.2025, 21.43 Uhr:
Genau das war auch mein Gedanke! Un warum sollte ein Franzose als Mr Pommeroy angesprochen werden, statt Monsieur? Miss Sophie kommt immerhin aus höheren Kreisen. 😉
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