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Das hast du aber fein gemacht ...

von RüM in Vermischtes
(09.03.2005, 00.00 Uhr)
Grimmepreis als Durchhalte-Oskar

Mal ehrlich, es gibt nicht viel preisverdächtiges im deutschen Fernsehen. Wo man die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und vor Ehrfurcht in die Knie geht, während einem die Freudentränen über die Wangen kullern. Das merkt auch die Grimme-Jury und geht dazu über, den begehrten TV-Preis mehr als eine Aufmunterung und Rückendeckung zu vergeben. Diesmal gab es u.a. ein verstecktes Raab-Coaching: Stefan, lass den täglichen Late-Night-Scheiss und mach das was du wirklich klasse drauf hast, nämlich Musik!

Mit anderen Grimme-Preise trachtet man eher danach, Schützenhilfe zu geben. Wer die Entscheidungswege in der Branche kennt, der weiss, dass bei [9195]"Dittsche"[/] die eigentliche Sensation ist, das so etwas minimalistisch-sperriges überhaupt einen Sendeplatz bekommt. Und falls der mal in Gefahr gerät, lieferte die Jury auch gleich eine blumige Begründung, warum die Sendung gut und wichtig ist. Grimme-Preisträger kann man nicht so leicht abschmettern und in der Versenkung verschwinden lassen. Das kommt in der Presse dann gar nicht gut.

Deshalb ist auch die Auszeichnung des Polit-Talks "Hart aber fair" ein willkommener Harnisch für die Macher. Auf den ersten Blick eher unscheinbar, aber im Zusammenhang eine kleine Revolution: Bei "Hart aber fair" wird sauber recherchiert und auch mal nachgefragt, wenn Postenritter und Funktionärende ihre kleinen, auswendig gelernten Statesments verbreiten wollen. Das will, ausser den Zuschauern, eigentlich kein Medienmensch haben - und deshalb sind solche Formate latent stets in Gefahr. Auch hier gilt: Eine Grimme-Sendung schießt man nicht so schnell aus dem Programm - was den Preis nicht nur rechtfertigt, sondern in dem Fall besonders wichtig macht.

Ähnlich bei Benno Führmann. Der kann mal ein richtig guter Schauspieler werden. Seine Energie, die Präsenz und 'unterhündische' Aura erinnern ein bisschen an den jungen Richy Müller, bevor er in belanglosen Rollen regelrecht verheizt wurde. Der Grimme-Preis hilft Führmann hoffentlich, leichter gute Rollen zu finden, damit er in ihnen und an ihnen kontinuierlich wachsen kann. Damit es aber nicht nur bei Förderpreisen bleibt, verlieh die Jury eine Auszeichnung auch an einen, der eigentlich keine mehr braucht: Klaus Doldinger, der alte Jazzer, wirkt seit mehr als drei Jahrzehnten stilbildend in Sachen Musik. Ob Tatort-Flitzer oder U-Boot-Kapitän - er hat noch jedem die passende Musik untermalt.

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Leserkommentare

  • Airwolf schrieb via tvforen.de am 09.03.2005, 13.07 Uhr:
    Ona schrieb:
    Die 41. Grimme Preise stehen fest, die am 18. März verliehen
    werden:
    --------------------------
    Wettbewerb "Information & Kultur"
    Hart aber fair (WDR)

    Eine meist desinformierende Volksverarschungs Talkshow !
    Die Rapoports - Unsere drei Leben (ZDF/ARTE)
    Hitlers Hitparade (ZDF/ARTE)

    Geschichtsklitterung ala Knopp & Co. nach dem Motto :
    "Die Deutschen sind an allem Schuld" oder
    "Es darf nicht sein was nicht sein darf" im Typischen Linken
    Gutmenschen Stil.
    Die NPD ist schon böse gell !?
    Sie sagt viele böse böse unbequeme Wahrheiten übers
    Dritte Reich, und vieles davon ist überhaupt nicht strafbar !
    Genauso wie der Begriff "Bomben--Holocaust" den man nun
    straffrei zitieren darf, da die Staatsanwaltschaft Dresden die Ermittlungen
    eingestellt hat :
    1.) Wegen der Diplomatischen Immunität der NPD MdL's,
    der allen Mitgliedern des deutschen Bundestages und aller Landtage
    in den deutschen Bundesländern gewährt wird.
    2.) Weil der Begriff "Bomben--Holocaust" keine Strafbarkeit gemäß
    § 130 erfüllt, sondern durch die freie Meinungsäußerung gemäß Art.5 GG
    voll gedeckt ist.
    Im allgemeinen sollte man vielleicht wissen das der Begriff Holocaust
    aus dem Griechischen kommt und "Massenmord" im allgemeinen
    Bedeutet.

    Interessant hierzu sind die Artikel von Baron Hans-Joachim von Leesen
    in der Deutschen Militär Zeitschschrift ( DMZ ).
    Die DMZ kann man in jedem Grossen Kiosk kaufen für 6,60 €.
    Damals in der DDR (ARD/MDR/WDR)
    Abdullah Ibrahim (ZDF/ARTE)
    -------------------------
    Wettbewerb "Fiktion & Unterhaltung"
    Wolfsburg (ZDF/ARTE)
    Dittsche - das wirklich wahre Leben (WDR)
    München 7 (BR)
    Tatort: Herzversagen (ARD/HR)
    kiss and run (ZDF)
    Grüße aus Kaschmir (ARD/BR)
    -------------------------
    "Kultur"-Sonderpreis des Landes NRW
    Neruda (ARD/SWR/ARTE)
    -------------------------
    Wettbewerb "Spezial"
    Gert Scobel
    Beate Langmaack
    Henry Hübchen
    Uwe Steimle
    Stefan Raab
    -------------------------
    Der Publikumspreis der "Marler Gruppe"
    Zeit der Wünsche (ARD/WDR/BR)
    -------------------------
    Besondere Ehrung
    Klaus Doldinger
    Quelle: [url]http://www.grimme-institut.de/[/url]
    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Zu einigen der Preisträger schreibt das Institut:
    zu Dittsche:
    Begründung der Jury:
    Das Fernsehen ist der große Zeitvernichter. Vier Stunden
    verbringt der Deutsche angeblich täglich mit ihm. Dann hat
    Dittsche ja noch Potential. Dittsche hat erst angefangen.
    Eine halbe Stunde wöchentlich - das ist ja noch wenig. Ein
    Gedanke, auf den Dittsche kommen könnte. Er hat zuviel Zeit.
    Die er gnadenlos totschlägt. Er betreibt den
    geringstmöglichen Aufwand. Und fordert dennoch
    uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Als Medium ungefilterter
    Information. Alles, was vor sich geht in der Welt, kann
    Dittsche erklären.
    Dabei hat er sein gesamtes Wissen aus zweiter Hand. Ist aber
    immer hochaktuell. Die Lehre von Rilkes archaischem Torso
    Apollos kehrt seine Botschaft um: Von mir aus musst du dein
    Leben nicht ändern. Er ändert ja auch nichts, ist absolut
    modern, nicht ergänzungsfähig und vollständig mit Bademantel,
    Badeschlappen, Tennissocken und Plastiktüte. Man sage aber
    nicht, dass er dem Publikum nicht entgegenkäme. Mit unschöner
    Regelmäßigkeit - kannste die Uhr nach stellen, könnte
    Dittsche sagen, ist wie mit der Tagesschau - sucht er eine
    Imbissstube heim, deren Betreiber Ingo er die schöpferische
    Muße verdirbt.
    So wird aus diesem Koch nie ein Star, er bleibt ein Mensch
    wie du und ich und "Schildkröte", der
    Krokolederimitatjackenträger, der immer mit seinem Bier an
    seinem Tischchen steht, wie ja auch beim Fernsehen immer ein
    Zuschauer da ist, wenn ein Gerät angeknipst wird, und nichts
    zu sagen hat. Ihm raubt Dittsche die Ruhe. Aber nicht den
    Panzer. Ungeschützt tritt nur Dittsche auf. Seine Quote kann
    sich sehen lassen. Annähernd hundert Prozent.
    Ingo führt nie den dittschefreien Sonntag in seinem Lokal
    ein, und auch "Schildkröte" schaltet nicht ab. Dittsches
    Geheimnis? Das Pathos der reinen Theorie. Vom Schicksal dazu
    verdammt, als Beobachter sein Dasein zu fristen, macht er
    sich seinen Reim auf die Welt, ohne je in der Praxis die
    Probe darauf machen zu können, ob er wirklich das Reimwort
    gefunden hat. Je mehr Worte er produziert, desto
    offenkundiger wird, dass seine Anstrengungen den Sinnzerfall
    vorantreiben. Unerschüttert hält er an der Prämisse fest,
    dass alles mit allem zusammenhängt. Wenn er wirklich nicht
    mehr weiter weiß, gibt er an uns ab. "Das frag ich dich!" Im
    Quiz kommt er immer wieder zu sich. Denn Dittsche ist das
    personifizierte, zur genialen Maske seiner selbst gewordene
    Fernsehen. Die Glotze mit menschlichem Antlitz.
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    zu Stefan Raab
    Begründung der Jury:
    Wer ist Stefan Raab? Stefan Raab ist mehr als ein Moderator,
    der im Privatfernsehen den Clown, ja, manchmal auch den
    verbalen Hooligan gibt. Dass er zu anderem in der Lage ist,
    hat er im Frühjahr 2004 mit seinem bei ProSieben
    ausgestrahlten TV-Gesangswettbewerb "SSDSGPS - Ein Lied für
    Istanbul" bewiesen.
    Die Popmusik ist das angestammte Feld des früheren
    VIVA-Moderators, und immer dann, wenn er hier agiert, erweist
    er sich als überdurchschnittlich gut und außerordentlich
    kreativ. In seiner Reihe "Ein Lied für Istanbul" ist es ihm
    als Einzigem in Deutschland gelungen, dem Genre der
    Castingshow wirkliche Qualitäten abzugewinnen, ja, diesem
    Sendetypus regelrecht Wiedergutmachung angedeihen zu lassen.
    "SSDSGPS" kann dabei als Gegenmodell gesehen werden zu
    gelackten Megaveranstaltungen, wo mit bigottem Ernst
    suggeriert wird, echte "Superstars" zu kreieren, tatsächlich
    aber synthetische Sangesmarionetten installiert werden, zum
    schnellstmöglichen kommerziellen Gebrauch, mit
    Nachhaltigkeitsfaktor Null - es sei denn, sie existieren in
    einer Witzfigurenfunktion für die Klatschpresse weiter.
    Ganz anders bei Stefan Raab. Hier steht tatsächlich das
    musikalische Handwerk im Mittelpunkt, wobei Raab sein Talent
    als Komponist auf konstruktive Weise in den Dienst seiner
    Kandidaten stellt, während etwa bei "Deutschland sucht den
    Superstar" bei der Beurteilung der vermeintlichen Talente das
    Prinzip der Destruktion vorherrschte: Eitle Juroren labten
    sich an ihren präpotenten Strafreden.
    Dies konterkariert Raab schlicht und einfach, indem er die
    Kandidaten ernst nimmt, mit ihnen arbeitet, individuell und
    mit Respekt auf das jeweilige Profil, die Stimme des Sängers
    oder der Sängerin eingeht und sich selbst dabei zurückstellt.
    Dem entspricht die äußere Form der Show mit zurückgenommener
    Bildästhetik - fast ein wenig an den legendären "Musikladen"
    der 70er Jahre erinnernd -, so dass auch hier die Popmusik
    sowie die Teilnehmer in ihrer eigenen Präsenz und
    Ausstrahlung nicht an den Rand gedrängt werden. (Später
    gewann Raabs Sieger Max Mutzke - das Monopol eines Ralph
    Siegel brechend - sogar den nationalen Vorentscheid des
    "Eurovision Song Contest" und vertrat Deutschland tatsächlich
    beim Finale in Istanbul.)
    Die schönste Überraschung am Raabschen TV-Wettbewerb ist
    schließlich, dass der Gastgeber, der das Genre ernst nimmt,
    gleichzeitig die wunderbare Leichtigkeit des Humors in seine
    Castingshow einbringt. Dadurch hat sie nichts, aber auch gar
    nichts von der Verbissenheit, die solchen Wettbewerben in
    Deutschland in der Regel anlastet.
    Allein schon der aberwitzige Titel "Stefan sucht den Super
    Grand Prix Star", abgekürzt - und die Buchstabenfolge (jeder
    wird's selbst feststellen) ist in dieser Kombination schwer
    auszusprechen - SSDSGPS, konterkariert selbstironisch
    jedweden staatstragend-offiziösen Anstrich à la "Deutschland
    sucht..." Man könnte dies subversiv nennen.
    Bei Stefan Raabs Wettbewerb herrscht Spaß vor, der nicht
    herrschsüchtig ist, es geht charmant-chaotisch zu, mit Lust
    und Laune wird das Kind im Menschen offenbar, man wird höchst
    vergnügsam unterhalten, ohne dabei ein schlechtes Gewissen
    haben zu müssen. Und dabei kommt unterm Strich gute Popmusik
    heraus. Das ist einfach sympathisch, das ist junges, frisches
    Fernsehen auf der Höhe der Zeit, das ist in der immer
    stromlinienförmigeren TV-Landschaft wahrlich eine Leistung,
    das ist Stefan Raab. Der mit dem Fernsehen spielt, als
    Entdecker und Förderer von Musiktalenten.
    Das ist die unterschätzte, aber so schätzenswerte Seite des
    Stefan Raab. Für diesen ganz speziellen Kern seiner
    Fernseharbeit und seines Musikschaffens hat er nach Meinung
    der Jury den Adolf Grimme Preis verdient.

    Jaja, Stefan Rabb kann doch niemals Harald Schmidt das Wasser
    reichen, und wenn noch soviele Preise gewinnt.
    Da kann er noch soviele beschissene Castingshows nach der von
    "Deutschland sucht den Superstar" machen wie Er will.
    Zur "Fame Academy" auf RTL2 könnte ich auch eine wahre Geschichte
    erzählen, dazu aber irgendwann einmal mehr.
    Und beschissen hat ja Raab bei der Wok--WM ja auch,
    als er den 4er Wok von Hackl Schorsch festhielt,
    er kanns einfach nicht verkraften das er meist verliert,
    wie im 1er Wok.
    Und von einer Wok--WM zu sprechen ist mehr als gelogen,
    denn wo waren die Internationalen Wok--Gegner außer Jamaica ???
    Wo waren die anderen Senderteams von Sat1,RTL,Kabel1 etc. ???
    Man kann also nur von einer offenen Deutschen Wok Meisterschaft
    sprechen.
    MfG euer Airwolf
  • Theryn schrieb via tvforen.de am 09.03.2005, 09.56 Uhr:
    Hallo zusammen!
    Von mir auch Respekt! Hab selten gesehen, dass Scheisse mit so feinen Worten aufgewertet worden ist...das gilt sowohl fuer Stefan Raab, als auch fuer Dittsche.
    Man erkennt hier ganz deutlich, wie man ein syntaktisches Konstrukt aufbauen kann, um auf diesem Konstrukt eine Wahrheit zu errichten...die aber vielleicht gar nicht wahr ist.
    Aber was solls...viel mehr hat mich der Sieg von 'Hart aber Fair' geschockt...
    Auf bald,
    Theryn
  • Tony Maroni schrieb via tvforen.de am 09.03.2005, 08.25 Uhr:
    Respekt. Diese Begründung sollten sich einige Stefan Raab Kritker hier vielleicht mal ganz in Ruhe durchlesen... Wie schön dass es für "nettes und menschliches" Fernsehen einen angesehenen Preis gibt.... (meine ich ganz ernst!!).
  • Sperschi schrieb via tvforen.de am 09.03.2005, 04.15 Uhr:
    Ich muss schon sagen, eine wirklich klasse Begründung der Jury - sachlich und klar formuliert und trifft meiner Meinung nach auch in jeglicher Hinsicht zu!!! - Respekt!
    greetz