"Die Rekruten": RTL II verzichtet auf umstrittene Bundeswehr-Doku

Rolle rückwärts: RTL II hat sich entschieden, die umstrittene YouTube-Dokuserie "Die Rekruten" der Bundeswehr doch nicht auszustrahlen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur epd. Dieser Entschluss habe jedoch keine inhaltlichen Gründe, vielmehr sei man bei der Suche nach einem geeigneten Sendeplatz gescheitert.

Das Doku-Format dient der Nachwuchsgewinnung der Bundeswehr und zeigt zwölf junge Frauen und Männer bei ihrer Grundausbildung. Dementsprechend strebte die Bundeswehr eine zeitnahe Ausstrahlung an, was von RTL II allerdings nicht gewährleistet werden konnte. "Wir haben daher entschieden, das Projekt nicht bei RTL II umzusetzen", lautet das Statement des Münchner Senders.

Das Bundesverteidigungsministerium investierte als Auftraggeber 1,7 Millionen Euro in die Produktion, hinzu kamen 6,2 Millionen Euro für Werbung. An diesen Ausgaben wurde Kritik geübt, allerdings haben sie sich aus Sicht der Bundeswehr ausgezahlt: Bei YouTube ist das Format sehr gefragt und zählt mehr als 44 Millionen Klicks und fast 250.000 Abonnenten. Nach eigenen Aussagen seien zudem 20 Prozent mehr Bewerbungen für die Bundeswehr eingegangen.

Die insgesamt 90 fünfminütigen Clips sollten bei RTL II als neu zusammengeschnittene längere Folgen zu sehen sein. Nun sucht die Bundeswehr nach einem neuen Partnersender. Eine Fortsetzung von "Die Rekruten" ist trotz der hohen Nachfrage allerdings nicht geplant. Stattdessen plant die Bundeswehr im Herbst den Start einer neuen Seire.