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Programmschöpfer fordern zwei Plätze im ZDF-Fernsehrat
(08.04.2014, 12.21 Uhr)

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ZDF-Staatsvertrag fordern nun die Programmschöpfer ihren Einzug in den Fernsehrat des Mainzer Senders. Da der Anteil von Politikern in den ZDF-Gremien reduziert werden muss, sehen der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure (BVR) und der Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) über eine Reform des Staatsvertrags die Chance, künftig mehr Einfluss auf die Programmpolitik nehmen zu können.
Die Regisseure und Autoren verweisen in einer gemeinsamen Erklärung auf die rundfunkrechtliche Vorlage, derzufolge der Fernsehrat seine Aufgaben stellvertretend für die Gesellschaft wahrnimmt. Um die bestehende Meinungsvielfalt zum Ausdruck zu bringen, soll sich das Gremium aus Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammensetzen. Die allgemeine Kritik an der aktuellen Zusammenstellung teilte auch das Gericht. Zukünftig dürfen die Politiker "keinen bestimmenden Einfluss" mehr ausüben.
Tatsächlich sehen sich die Urheber der TV-Programme im 77-köpfigen Fernsehrat zur Zeit gar nicht vertreten. Selbst in der 17-köpfigen Gruppe 'Vertreter aus den Bereichen des Erziehungs- und Bildungswesens, der Wissenschaft, der Kunst, der Kultur, der Filmwirtschaft, der Freien Berufe, der Familienarbeit, des Kinderschutzes, der Jugendarbeit, des Verbraucherschutzes und des Tierschutzes' sei nicht ein Vertreter der künstlerisch-kreativen Berufe zu finden, monieren die beiden Verbände. Stattdessen sei auch in dieser Gruppe "der politische Einfluss bei der von den Ländern nominierten Personengruppe spürbar". Dies könne sich ändern, "indem unabhängige künstlerisch-kreative Urheber in die grundlegenden Überlegungen zu Programmstrukturen und Finanzierung eingebunden werden".
Konkret fordern die Verbände "die Bundesländer als Gesetzgeber auf, bei der Neuaufsetzung des ZDF-Staatsvertrags im Verwaltungs- wie im Fernsehrat vorzusehen, dass je ein Sitz für Drehbuchautoren und Film- und Fernsehregisseure bereitgehalten wird". Mit einem solchen Schritt sehen VDD und BVR zudem die Sachkompetenz des Fernsehrats nachhaltig erhöht. Die unabhängige Aufsicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, "deren Anstalten mittlerweile Medien-Großkonzerne mit Milliarden-Etats sind", sei nicht ohne große "Sachkenntnis bei der Abwägung programmästhetischer wie auch wirtschaftlicher Grundlagen-Entscheidungen" möglich.
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Leserkommentare
Gabi58 schrieb am 11.04.2014, 22.08 Uhr:
Nur 50% ?
Plädiere auf 75% für die ZuschauerBlondino schrieb via tvforen.de am 08.04.2014, 20.04 Uhr:
Wenn man liest, wer da alles drin sitzt, wundert mich nichts mehr: Tierschützer, Verbraucherschützer, Stalinismusopfer etc., da kann ja nichts Gutes herauskommen, wenn sich da x Interessengruppen verlustieren aber keine Fernsehkreativen.http://www.zdf.de/zdf-fernsehrat-mitglieder-entsendende-organisationen-25602986.htmlWalterssohn schrieb via tvforen.de am 08.04.2014, 22.30 Uhr:
Blondino schrieb:Wenn man liest, wer da alles drin sitzt, wundert
mich nichts mehr: Tierschützer,
Verbraucherschützer, Stalinismusopfer etc., da
kann ja nichts Gutes herauskommen, wenn sich da x
Interessengruppen verlustieren aber keine
Fernsehkreativen.
Ich fordere 50% der Sitze für die Fernsehzuschauer!!! Ich melde mich freiwillig!
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