"Scrubs": Kommt eine Fortsetzung?

Bill Lawrence, der Schöpfer der beliebten Comedyserie  "Scrubs", kann sich über einen Mangel an Arbeit nicht beschweren. Trotzdem hat er ein Revival seines Serienerfolgs fest im Blick. In einem Interview gab er an, dass er definitiv eine Fortsetzung machen und sich voraussichtlich in den kommenden sechs Monaten entscheiden wird, welche Form das haben wird. Dann muss nur ein Sender gefunden werden, der das Projekt bezahlt.

"Scrubs" wurde ab 2001 von ABC Studios für NBC hergestellt. Nach sieben Staffeln trennte sich der Sender unter unschönen Bedingungen von der Serie - die von ABC mit dem alten Cast für eine weitere Staffel fortgeführt wurde. Dabei war allerdings klar, dass die meisten Hauptdarsteller danach aussteigen wollten - allen voran JD-Darsteller Zach Braff, um dessen Figur die Serie gestrickt war, wollte mehr Freiheiten für eigene Projekte und auch private Pläne (Fernsehsender sehen es nicht gerne, wenn "ihre" Serienhauptdarsteller ihren Flugschein machen wollen). ABC wollte letztendlich die Serie jedoch nicht aufgeben und so wurde eine neunte Staffel um eine Gruppe neuer Protagonisten gestrickt, zu denen sich Altstars in Gastauftritten und auch in einigen Hauptrollen gesellten (Serienpiloten von Donald Faison und John C. McGinley hatten keine Bestellungen erhalten, so dass die Darsteller "verfügbar" waren).

Seinerzeit hatte Lawrence kommentiert, dass für ihn das eigentliche Serienfinale von "Scrubs" nach acht Staffeln gewesen sei. Er habe ABC aber den Wunsch nach einem Reboot/"Staffel 9" nicht abschlagen können, weil es eben auch für seine langjährigen Kollegen und Mitarbeiter hinter der Kamera weitere Gehaltschecks bedeute.

Bis heute gilt der ursprüngliche "Scrubs"-Cast als miteinander eng befreundet. Das gilt einerseits besonders für Zach Braff und Donald Faison (Turk), die eine enge Freundschaft pflegen, sowie für Serienschöpfer Lawrence und Christa Miller (Jordan), die miteinander verheiratet sind. Weitere Hauptrollen hatten Sarah Chalke (Elliot), Ken Jenkins (Bob Kelso), Neil Flynn (der namenlose Hausmeister) und Judy Reyes (Carla). In Staffel 9 waren neben Faison und McGinley auch Eliza Coupe (in Staffel 8 eingestiegen) sowie die Neuverpflichtungen Kerry Bishé, Michael Mosley und Dave Franco in Hauptrollen dabei.

Über die Fortsetzung

Zwischenzeitlich, vor fünf Jahren, hatte Lawrence gemunkelt, dass er gewiss eine Filmfortsetzung machen würde. Mittlerweile hat er aber wohl eher eine Serienfortsetzung im Auge.

Er kommentierte in einem von Deadline zitierten Interview: Ich will es nicht als Film machen, aber ich bin definitiv offen dafür, von der Serie noch ein paar weitere Staffeln zu drehen. Es wäre nicht nur unterhaltsam zu sehen, wo diese Charaktere, die ich geliebt habe, mittlerweile sind, sondern auch zu sehen, wie junge Ärzte heutzutage aussehen, also als die Kids, die in ihrem Hintergrund [zu Ärzten] heranwachsen.

Lawrence verwies dabei auch darauf, dass die heldenhaften Leistungen von Ärzten und den anderen Mitarbeitern des Gesundheitswesens während der Hochphase der Corona-Pandemie dieses Berufsfeld erneut ins Medieninteresse gebracht hatten.

"Scrubs" war dafür bekannt, dass es bei allen Albernheiten die Comedy immer wieder mit emotional ergreifenden Themen verbinden konnte. Dabei standen die Ärzte des Sacred Heart-Krankenhauses im Zentrum. Für die letzte Staffel wurde aus dem Krankenhaus in einem Reboot ein Uni-Krankenhaus mit angeschlossenem Lehrbetrieb. Wie gesagt, die Fans waren damals vom Reboot nicht sonderlich begeistert.

Vielbeschäftigter Lawrence

Bill Lawrence hatte seinen ersten großen beruflichen Erfolg mit der Sitcom  "Chaos City" mit Michael J. Fox. Nach "Scrubs" schloss sich zunächst noch  "Cougar Town" an.

Nachdem Lawrence von ABC Studios zu Warner Bros. TV gewechselt war, änderte sich seine Ausrichtung (er übernahm für das Studio mehrfach "Adaptionen") und sein Output explodierte, wenn auch nicht alles zum Erfolg wurde. Mit  "Surviving Jack" adaptierte er etwa das zweite autobiographische Buch des  "Shit! My Dad Says"-Schöpfers Justin Halpern, das es trotz Christopher Meloni als bissiger Vater Jack nur auf eine Staffel brachte. Bei der Sitcom  "Undateable" versuchte Sender NBC in der zweiten Staffel, durch Live-Aufführungen/-Übertragungen das Publikum auch am Freitagabend anzuziehen. Die Adaption  "Rush Hour", die Agenten-Comedy  "Whiskey Cavalier" und ein Roboot zu  "Head of the Class" brachten es je nur auf eine Staffel.

Auf der Gewinn-Seite stehen für Lawrence mehrere Projekte für Apple TV+: allen voran  "Ted Lasso" (zwei Emmys als Herausragende Comedyserie), daneben  "Shrinking" (mit Jason Segel und Harrison Ford) und demnächst  "Carl Hiaasen's Bad Monkey" (Trailer).