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Update Verwirrung um Tarifverhandlungen zwischen US-Autoren und Produzenten

Nicht nur die Corona-Krise lässt dunkle Wolken über der US-amerikanische Film- und Fernsehindustrie aufziehen, auch die aktuell anstehenden Tarifverhandlungen werfen düstere Schatten. Die Autorenvertretung WGA wollte sich eigentlich dieser Tage mit dem Verband der Produzenten, AMPTP zu Verhandlungen zusammenfinden, um einen Nachfolger für den zum 1. Mai auslaufenden Tarifvertrag zu verhandeln - wegen der Krise und der sich daraus ergebenden ungewöhnlichen Situation hatte man sich tendenziell auf eine kurzzeitige Verlängerung des bisherigen Vertrags geeinigt und den 11. Mai als Starttermin für Verhandlungen angesetzt. Doch das scheint nun geplatzt - die AMPTP hat derweil mit der Schauspielergewerkschaft einen Verhandlungsbeginn am heutigen Montag (27. April 2020) verkündet. Deren aktueller Tarifvertrag läuft am 30. Juni aus.
Update: Kurz vor Ablauf des bisherigen Tarifvertrags haben sich die Autorengewerkschaft WGA und AMPTP darauf verständigt, die bisherigen Vertragsbedingungen bis zum 30. Juni zu verlängern und am 11. Mai mit Telekonferenzen für einen neuen Vertrag zu beginnen.
Update (2): Der Termin für den Verhandlungsbeginn wurde einvernehmlich und ohne Angabe von Gründen auf den 18. Mai verschoben. Deadlinespekuliert, dass bürokratische Probleme inklusive der kürzlich begonnenen Verhandlungen von AMPTP mit SAG-AFTRA für die erneute Verschiebung verantwortlich sind.
Im Grunde ist es alle drei Jahre das gleiche Spiel: Der die amerikanischen Film- und TV-Studios vertretende Produzentenverband AMPTP setzt sich nacheinander mit den drei großen Gewerkschaften der Industrie zusammen, um neue Tarifverträge auszuhandeln: Die Regisseure der Directors Guild of America, die Autoren der Writers Guild of America und dann die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA (ehemals die Einzelgewerkschaften Screen Actors Guild und American Federation of Television and Radio Artists). Entsprechend sind auch die jeweiligen Laufzeiten der Tarifverträge gestaffelt - der der Autoren geht aktuell bis zum 30. April, der der Schauspieler bis zum 30. Juni.
Nachdem die Verhandlungen zwischen AMPTP und DGA am 5. März erfolgreich abgeschlossen wurden, zog die Corona-Krise herauf. Damit waren die bisher üblichen Verhandlungssitzungen im AMPTP-Hauptquartier in Pasadena nicht möglich - die WGA alleine entsendet dazu ihren Statuten entsprechend 36 Personen. Während die beiden Parteien versuchten, ein Prozedere zu finden, das den Vorgaben des Social Distancing Rechnung trägt, rückte das kritische Datum 1. Mai näher. Beide Parteien gaben sich bedeckt und rasselten ein bisschen mit den Säbeln über ihre laut Deadline unterschiedlichen Terminvorstellungen.
Schließlich schienen sich die Parteien auf eine vorläufige Verlängerung des laufenden Tarifvertrags bis zum 30. Juni und (nach Vorschlag der WGA) auf einen Verhandlungsbeginn am 11. Mai geeinigt zu haben. Von der AMPTP wurde ein Statement bekannt, das vorschlug, bereits am 1. Mai gegenseitig schriftlich die "Eröffnungsangebote" auszutauschen, damit man am 11. Mai direkt mit den eigentlichen "Verhandlungen" beginnen könne - das Verfahren ist durchaus üblich.
Allerdings hat die WGA nun einen erbosten Rückzieher gemacht - laut Variety ist der Hintergrund ein wohl nicht direkt von der AMPTP angenommener Vorschlag, dass im Zuge der Verlängerung des bisherigen Tarifvertrags um zwei Monate bisherige Regelungen zur über die WGA organisierte Krankenversicherung direkt bis Jahresende verlängert würde - insbesondere Regelungen zur Zugangsberechtigung zu dem Health Fonds, dessen Finanzierung auch unter den Tarifvertrag fällt. Eine E-Mail-Antwort des WGA-Verhandlungsführers zur Annahme des Verhandlungsstarts durch die AMPTP und deren Vorschlag des Austauschs der Grundsatzpositionen zitiert Variety: Es wird eine Einigung (zum Verhandlungstermin) geben, wenn beide Parteien darüber einig werden, dass es eine gibt. Ihr Leute seid verachtenswert.
(You people are despicable.
)
Im Vorfeld der diesjährigen Tarifverhandlungen waren härtere Auseinandersetzungen zwischen WGA und AMPTP erwartet worden, da die Autorengewerkschaft diesmal durchsetzen wollte, dass ihre Mitglieder im aktuellen Strukturwandel vom linearen Fernsehen (mit Staffeln von 13 bis 22 Episoden und einem klaren, jährlichen Rhythmus) hin zur Streaminglandschaft (mit Staffeln von nur sechs oder acht Episoden und unklaren Arbeitsperioden) besser gestellt werden. Die Corona-Krise könnte das nun verschärfen, da die Produktionsstudios und ihre Mutterfirmen durch Kino-Schließungen und vermutlich auch Werbeausfälle im TV (neue Kinofilme werden in der Regel am Donnerstagabend heftig beworben; auch Reiseveranstalter und Freizeiteinrichtungen dürften aktuell keine Werbung buchen) sowie verkürzte Serienstaffeln mit ihren aktuell leeren Kassen argumentieren können.
Ein mehr als dreimonatiger Streik der Drehbuchautoren hatte die TV-Season 2007/08 unterbrochen. Der damalige Arbeitskampf war von den Schauspielern mitgetragen worden - so dass es jetzt etwas verwundert, dass die sich nun von der AMPTP instrumentalisieren lassen. Andererseits bewegt sich SAG-AFTRA im normalen Verhandlungsfenster. In der aktuellen Situation der Corona-Krise ist natürlich die Krankenversicherung ein wichtiges Gut für die Autoren.
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