Lindenstraße

Marcella und Giovanna haben in letzter Zeit die Lebensgewohnheiten ihrer Nachbarn mit besonderer Aufmerksamkeit beobachtet. Nun verstecken sie sich hinter der Kellertür und warten darauf, dass Helga Beimer das Haus zur gewohnten Zeit verlässt. Als es endlich soweit ist, laufen die Mädchen nach oben. Das Schloss an der Wohnungstür bereitet ihnen keinerlei Schwierigkeiten, schließlich besitzen sie ja ein Duplikat des Generalschlüssels. In der Wohnung drehen sie übermütig Bilder mit dem Gesicht zur Wand und füllen Salz in die Zuckerdose. Früher als erwartet kehrt plötzlich Helga zurück. Canan wird sich an diesem Tag um das Reisebüro kümmern, damit sich Helga für die Hochzeitsfeier von Berta und Hajo zurecht machen kann. In letzter Sekunde schaffen es die Einbrecherinnen, sich hinter einer Tür zu verbergen. Dann kommt auch noch Helgas Freundin Marlene vorbei. Sie hat Helgas Kleid vom Schneider abgeholt. Während Helga letzte Hand an ihr Outfit legt, wundert sich Marlene über die verkehrt herum aufgehängten Bilder an den Wänden. Da klingelt das Telefon. Marion ruft aus Paris an. Entsetzt vernimmt Helga, dass ihre Tochter einen Unfall hatte und nun mit einem komplizierten Beinbruch im Krankenhaus liegt. Sie kennt kein Halten, sondern plant sofort um. Noch mit dem Abendzug fährt sie zu ihrem kranken Kind. Bevor die jugendlichen Einbrecherinnen endlich die fremde Wohnung verlassen, inspizieren sie das Schlafzimmer. Hier finden sie ein ungeöffnetes Päckchen, das Erich Helga geschickt hat. Kurzentschlossen nehmen sie es mit. Zu Hause packen sie eine wertvolle Halskette aus. Sie lesen auch den Brief, den Erich beigelegt hat. Darin bittet er um Verzeihung, was die Teenager sehr lustig finden. Schöner könnte ein Hochzeitsmorgen nicht beginnen: Hajo überrascht sein geliebtes Rehlein mit einem wunderschönen Halsschmuck. Das Brautpaar nimmt sich sogar Zeit für ein Champagnerfrühstück, obwohl mittags der Termin auf dem Standesamt drängt. Gerade schminkt Berta sich vor dem Badezimmerspiegel, als es schellt. Leicht bekleidet öffnet sie die Tür. Der Besucher ist niemand anderer als Pedro, der mexikanische Musiker. Er möchte von Berta wissen, wann der Termin auf dem Standesamt ist, damit er dem Brautpaar ein Ständchen bringen kann. Während Berta mit dem Schminken fortfährt, greift Pedro gefühlvoll in die Saiten seiner Gitarre. Da passiert etwas Merkwürdiges: Die Blicke der beiden treffen sich im Spiegel und ihre Gefühle werden übermächtig. Berta lässt zu, dass der Mexikaner zärtlich ihren Hals küsst. Als Hajo nach Hause zurückkehrt, stockt ihm der Atem: Pedro erhebt sich gerade vom Boden, wo auch Berta liegt. Hajo begreift die Welt nicht mehr und Berta, wieder zur Besinnung gekommen, sucht nach einer Erklärung für ihren Fehltritt. Aber Hajo will gar nichts mehr hören und schmeißt beide raus. Diskret will sich Pedro zurückziehen, doch zu diesem Zweck muss er an Hajo vorbei. Den überwältigt die Wut und er fährt die Faust aus. Fatalerweise trifft er jedoch nicht den Nebenbuhler, sondern die Wand. Die Hochzeit ist geplatzt und die beiden Trauzeugen Isolde und Dr. Dressler warten vergebens auf dem Standesamt. Dr. Dagdelen muss Hajos gebrochene Hand versorgen. Ein Gutes hat der Unfall jedoch: Er dient Berta als Ausrede dafür, dass die Vermählung nicht stattfindet. Geknickt entschuldigt sie sich bei den bereits im Casarotti versammelten Gästen.