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Der kleine Eifelort Randerath machte im Jahr 2009 bundesweit Schlagzeilen. Aufgebrachte Bürger gingen auf die Straße. Sie wehrten sich dagegen, dass ein ehemaliger Vergewaltiger in ihre Nachbarschaft gezogen war. Der Protest lief aus dem Ruder, Rechtsextremisten nutzten den Fall für ihre Zwecke; und die Boulevardmedien trugen ihren Teil dazu bei, die Stimmung aufzuheizen. Und heute? Tiefe Wunden sind in der Gemeinde zurück geblieben. Der Bruder des entlassenen Häftlings lebt inzwischen an einem geheimen Ort, der Haftentlassene selbst war zeitweise freiwillig zurück in eine JVA gegangen. Fälle wie diese werfen vor allem zwei Fragen auf: Haben Menschen selbst nach schwersten Straftaten nicht das Recht auf eine zweite Chance? Und wie schützt man gleichzeitig die Umgebung vor Wiederholungstaten?
(Phoenix)