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Was hat Hannover, was andere nicht haben? Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 Jedes Jahr ernennt die Europäische Union zwei Städte zur Kulturhauptstadt Europas. Dann gibt es Geld, Aufmerksamkeit und eine Menge Touristen. Zum 30. Jubiläum dieses Titels bewirbt sich nun auch das ewiglich unterschätzte Hannover darum. Im Jahr 2025 will die "spröde Schöne" an der Leine zeigen, welch eine visionäre Kulturmetropole mit Strahlcharakter die niedersächsische Landeshauptstadt eigentlich ist, und was sie, abgesehen vom größten Stadtwald Europas oder Europas ältestem noch existierenden Adelsgeschlecht, kulturell zu bieten hat. Das Team, das bis September 2019 die Bewerbungsmappe zusammenstellen und sich damit gegen sechs andere Bewerberstädte aus Deutschland durchsetzen muss, hat sich gerade formiert. Noch gibt es keine konkreten Details oder Ideen. Also die beste Gelegenheit für die NDR "Kulturjournal"-Reporterin Anne Adams, schon mal bei den Hannoveranern selbst vorzufühlen: Was hat Hannover, wovon Europa noch nicht genug hat? Wenn Eltern nicht mehr weiterwissen: der Dokumentarfilm "Elternschule" Ein kleines Mädchen schreit. 14 Stunden am Tag. Ein anderes Kind isst nichts. Nur Pommes und Chicken-Nuggets. Wieder andere Kinder beißen, kratzen, spucken. Die Eltern dieser verhaltensauffälligen Kinder können nicht mehr, wissen nicht weiter. Eine Mutter sagt ganz offen, dass sie ihre Tochter ins Heim geben muss, wenn sich nichts ändert. Ihre letzte Rettung: eine stationäre Behandlung in der psychosomatischen Abteilung der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. Der Film "Elternschule" begleitet die Eltern und die Kinder bei ihrem dreiwöchigen Programm, zeigt, wie sie Schlaftraining, Esstraining, Verhaltenstraining, Psychotherapie und Erziehungscoaching bekommen. Geleitet wird die Abteilung von dem Psychologen Dietmar Langer. Seit dem 11. Oktober ist der Film in den Kinos zu sehen und hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Auf der Facebook-Seite des Films eskaliert die Debatte, der psychosomatischen Abteilung wird vorgeworfen, die Kinder zu misshandeln. Streit um die richtige Erziehung. Das "Kulturjournal" ist bei einer Vorführung des Films und anschließender Diskussion in Hannover dabei und spricht mit dem Psychologen Dietmar Langer über die Vorwürfe. Aus historischer Verantwortung: Museumsdetektive auf der Suche nach Raubkunst Es gilt, ein Unrecht aufzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen: Es geht um Raubkunst in norddeutschen Museen. Tatsächlich befinden sich noch immer unrechtmäßig erworbene Bilder und Objekte im Bestand vieler Ausstellungshäuser. Seit Jahren bemühen sich die Museen um die Aufarbeitung ihrer Sammlungsgeschichte auch im Norden. Erst schleppend, spätestens seit dem Bekanntwerden des Falles Gurlitt vermehrt. Denn seit dem Schwabinger Kunstfund steht die "Provenienzrecherche" im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Das "Kulturjournal" trifft Museumsdetektive, die in ihren Häusern nach Raubkunst suchen: Woher kommen die Sammlungsobjekte? Wer waren die ehemaligen Besitzer? Und gibt es noch Erben? Drei Fälle aus drei Museen im Norden im Rahmen der Reihe "Museumsdetektive - Auf den Spuren geraubter Kunst im Norden". (ndr.de/museumsdetektive) (Dieser Beitrag steht auch im Vorführraum des NDR Presseportals zur Ansicht bereit) Was ist uns wichtig? Ausstellung "Museum für Werte" im Kunstmuseum Wolfsburg Werte wie Respekt, Freundschaft, Toleranz und Freiheit sind in aller Munde und doch nicht immer selbstverständlich. Oft ist sogar von Werteverlust die Rede. Ein Projekt des Kunstmuseums Wolfsburg versucht jetzt, diese Werte in einer Ausstellung zu präsentieren: Freiheit, symbolisiert durch einen Heißluftballon, Freundschaft mithilfe von drei Kaffeebohnen, die vor langer Zeit einmal einer Wolfsburgerin geschenkt wurden. Denn es werden Objekte von Privatpersonen gezeigt und die dazugehörige persönliche Geschichte erzählt. Das "Kulturjournal" diskutiert mit: Was ist uns noch wichtig? ("Museum für Werte" im Kunstmuseum Wolfsburg ab 19. Oktober 2018) Led Zeppelin auf dem Akkordeon: Der Musiker Vincent Peirani kommt nach Hannover Fast schlafwandlerisch führt Vincent Peirani mit seinem Instrument über Stilbrücken, von einem Genre-Land ins andere: Für das 38-jährige Jahrhunderttalent ist das zwölf Kilogramm schwere Knopfakkordeon ein grenzenloses Instrument, das nicht beim Chanson aufhören muss. Für seine sechs Alben, in denen Weltmusik, Jazz, Pop und Klassik mühelos zusammenfließen, hat der Franzose schon vier ECHO Jazz eingeheimst. Jetzt folgt Streich Nr. 7. Darin macht Peirani, der ursprünglich Schlagzeuger werden wollte, das Akkorden zu einem veritablen Rock'n'Roll-Instrument. Mit "Living Being", einem kraftvollen Biest von Jazzband, hat Peirani ein Album mit zahlreichen Led-Zeppelin-Coversongs aufgenommen: "Night-Walker", ein kollektiver Trip, der auch jeden Zuhörer auf den "Stairway To Heaven" schickt. Jetzt gastiert Peirani in Norddeutschland (27. Oktober in Hannover, 16. November in Göttingen). Vorab stellt er im "Kulturjournal" Stücke seiner neuen CD vor. "Der Norden liest": Burghart Klaußner in Lübeck Die "Kulturjournal"-Reihe "Der Norden liest" geht weiter. Diese Woche ist das "Kulturjournal" mit Burghart Klaußner in Lübeck. Der Schauspieler stellt seinen ersten eigenen Roman vor: "Vor dem Anfang" spielt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. (25. Oktober um 20 Uhr in den Kammerspielen, Lübeck) Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil.
(NDR)