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Dreizehn Stunden Warten auf der Notaufnahme - diesen Rekord hält eine 90jährige Dame. Um halb vier Uhr in der Früh haben die Ärzte ihr mitgeteilt, dass alles in Ordnung ist und dass sie mit dem Taxi heimfahren kann. Sie ist nicht die einzige, die sich bei der Wiener Patientenanwältin über lange Wartezeiten beschwert hat. Aktuell kommt fast ein Drittel mehr Patienten auf Notfallambulanzen als im Jahr 2005. Das liegt nicht etwa daran, dass es mehr kranke Menschen gibt, versichern Ärzte. Sondern daran, dass viele mit vergleichsweise harmlosen Beschwerden wie Heiserkeit oder einem eingewachsenen Zehennagel in die Ambulanz kommen. Beschwerden, mit denen man oft sehr lange wartet. Das heizt die Stimmung an. Manchmal so sehr, dass die Polizei einschreiten muss."Am Schauplatz"-Reporterin Beate Haselmayer hat in vier verschiedenen Spitälern Patienten befragt, warum sie ausgerechnet auf der Notaufnahme Hilfe suchen: "Hier kann ein Ultraschall gemacht werden, das kann mein Hausarzt nicht" oder "beim Orthopäden müsste ich wochenlang auf einen Termin warten", hat sie zur Antwort bekommen. Und sie hat erfahren, vor welchen Herausforderungen Ärzte und Pflegepersonal stehen: Sie müssen dringende Notfälle erkennen und sofort behandeln. Weniger dringende werden nach hinten gereiht und müssen warten.
(ORF)