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Winnenden und Solln: Die Namen dieser beiden Ortschaften stehen für jugendliche Gewalttaten, die die Öffentlichkeit schockierten. Was lässt Straftäter im Alter von zwölf oder 13 Jahren zu Mördern und Vergewaltigern werden, und wie sehen die Persönlichkeitsprofile der Täter aus? Welche Chancen für eine Resozialisierung bestehen, und wie werden Opfer und wie Täter behandelt? Der Filmemacher Manfred Karremann dokumentiert für die "scobel"-Sendung die Geschichten jugendlicher Gewalttäter. Er betrachtet sowohl die Täter- als auch die Opferperspektive. Ein besonderes Augenmerk legt er dabei auch auf die Rolle der Gutachter, wenn es um die Beurteilung von Kindern und Jugendlichen geht, die schwere Gewalttaten begangen haben. Sie müssen die Schuldfähigkeit der Täter beurteilen. Am Beispiel von Ibrahim, einem heute 15-Jährigen, der vor einem Jahr seine Schwester und deren Freundin zu vergewaltigen versuchte, geht Karremann nicht nur einer individuellen Tätergeschichte nach, sondern gibt auch einen Einblick in die sogenannten therapeutischen Opfersitzungen, an deren Ende die Entschuldigung beim Opfer stehen sollte. Außerdem thematisiert er die umstrittene Sicherungsverwahrung für Jugendliche. Gert Scobel diskutiert mit seinen Gästen einzelne Fälle sowie die Hintergründe der extremen Jugendgewalt.
(3sat)
Länge: ca. 60 min.