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"Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist auf lokale und selbst organisierte Institutionen angewiesen", so die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom. Erst die Strukturen von Gemeinschaft auf überschaubarem Niveau sichern das Überleben einer Kultur. So entsteht ein neues Verständnis von Gemeinschaftsgütern. Dabei geht es nicht nur um gemeinsam genutzte Ressourcen wie Wasser und Luft. Auf Konsumgüter wie CDs, Bücher und Filme können alle über Netzwerke wie iTunes, Napster und neue elektronische Lesegeräte zugreifen. Selbst Autos werden nicht mehr besessen, sondern im Sinne einer "sharing economy" geteilt. Bereits in den 1980er Jahren entstand in den USA ein Gesellschaftsmodell zur Ideologie des Wirtschaftsliberalismus. Nicht der Einzelne und die Gültigkeit des freien Marktes sollten oberstes Prinzip der Gesellschaft sein, sondern das Gemeinwohl. Deshalb wird der Einzelne nur zusammen mit anderen Menschen in der Lage sein, über die Grundsätze der Gerechtigkeit und über die vielen Güter so zu verhandeln, dass möglichst alle Menschen Zugang zu ihnen erhalten. Über die neuen Aspekte von Gemeingut, Gemeinwohl und Gemeinsinn diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen - Silke Helfrich, Publizistin und Autorin für Commons Strategien, und Timo Goeschl, Ökonom am Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften und beim Forschungszentrum für Umwelt-Ökonomik in Heidelberg.
(3sat)
Länge: ca. 60 min.