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Wenn Tony Dupea morgens sein Haus verlässt, geht sein erster Blick nach oben. Wolkenbruch? Nebel? Nieselregen oder strahlender Sonnenschein? 300 Meter über den Wipfeln der Sitka-Tannen, Fichten und Zedern Südostalaskas liegt sein Arbeitsplatz. Tony ist Chefpilot einer kleinen Fluglinie. Mit seinem Wasserflugzeug fliegt er Sportfischer, Holzfäller, Geologen oder auch Bierkisten über die endlosen Wälder, über die Fjorde und zahlreichen Inseln, halb verschluckt vom Nebel. Kaum eine Landschaft ist so atemberaubend schön wie Südostalaska und kaum eine so gefährlich für Piloten. Dabei sind die vielen Bären noch das geringste Problem. Das Wetter ändert sich innerhalb von Minuten. Ständig muss Tony damit rechnen, dass er wegen Nebelschwaden nicht landen kann oder dass ihn heftige Winde zur Umkehr zwingen. Von Juni bis September kommen Sportfischer aus aller Welt, die Tony in Fishing Lodges bringt. Sein Flugplan ist dicht getaktet, lange Tage am Steuerknüppel: bis das Wetter alles durcheinander bringt. Tony lebt in Ketchikan, einer pittoresken Kleinstadt am Ketchikan Creek, die sich am Spagat zwischen indianischem Erbe und Massentourismus durch Kreuzfahrtschiffe versucht. Das Filmteam begleitet Tony in den Himmel über Alaska und fliegt mit ihm durch Wind und Wetter zu seinen Klienten, zum Beispiel zu den Parkrangern Tory, Judd und Alex, die sich an einem entlegenen See um eine Hütte des Forest Service kümmern. Ohne ihre Mühen, würde sie bald vom Regenwald geschluckt werden. Denn der Tongass National Forest ist gewaltig: Er erstreckt sich über fast ganz Südostalaska und ist der größte Wald Amerikas. Ein sagenhafter, verwunschener Regenwald mit uralten, riesigen Bäumen und 400 verschiedenen Tierarten, darunter Weißkopfseeadler, Braunbären, Schwarzbären, Elche. Doch die Hobbyangler, die hier Urlaub machen, interessieren sich mehr für die Tiere unter Wasser. Ohne jegliche Mühe ziehen sie Heilbutt und Lachse aus dem Meer, neidisch beäugt von Seelöwen, majestätischen Adlern und neugierigen Seeottern. Der Lachs ist für Alaska wichtig. Auf der Lachszuchtstation Neets Bay lebt Manager Matt Allen inmitten von grandioser Natur und wilden Tieren. Er erklärt den besonderen Umgang Alaskas mit den Lachsen, der weltweit vorbildlich ist. Wegen der vielen Lachse wimmelt es in der Neets Bay aber auch von Bären. Alaska ist ein Paradies für Naturfreunde wie Cathy Peavey. Sie ist nicht nur Tierliebhaberin, sondern fotografiert sie auch. Mit einem kleinen Boot kreuzt sie durch die Gewässer westlich von Prince of Wales Island, immer auf der Suche nach größeren Tieren. Genauer gesagt, nach Buckelwalen. Diese Walart ist zwar relativ klein, aber mit einer Länge bis zu 20 Metern für Menschen immer noch beeindruckend. Aufgrund ihres lebhaftens Verhalten sind sie die perfekten Fotomodelle.
(NDR)