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Luan Gummich: "Die 'Jungen Ärzte' haben mein Leben völlig auf den Kopf gestellt!"
(26.10.2023)
Als der "stumme Finne" kam er ans Johannes-Thal-Klinikum, als sich dort bei den Assistenzärzten der erste Generationenwechsel abzeichnete. Doch Luan Gummich ist längst nicht mehr der Neue bei
Nicht nur mit seinem selbstgerechten Mentor Dr. Moreau (Mike Adler) legte sich "RamTamTam" zuletzt an, sondern auch mit Assistenzarzt Florian Osterwald (Lion Wasczyk), der oft mit seinen Alleingängen seine Kollegen vor den Kopf stößt. Das Motto "In aller Freundschaft" kommt zwischen den beiden dennoch nicht zu kurz, wenn auch eher hinter den Kulissen.
In einem gemütlichen Café in Berlin hatte TV Wunschliste-Redakteur Ralf Döbele die Gelegenheit, mit Luan Gummich noch einmal über seine Anfänge am JTK zu sprechen: darüber, wie die Rolle des Finnen ausgerechnet an den nicht ganz so stummen weißen Brasilianer
ging, das Mentor-Tutor-Sparring mit Dr. Moreau, wie er einst die Schauspielerei fast aufgegeben hätte - und wie die "Jungen Ärzte" kurz danach sein Leben völlig auf den Kopf stellten.
TV Wunschliste: Lieber Luan, gerade konnten "Die jungen Ärzte" ihre 350. Folge feiern und Mikko Rantala ist nun frischgebackener Facharzt. Allerdings gab es zuvor auch einen größeren Konflikt zwischen Mikko und seinem Mentor Dr. Moreau ...
Luan Gummich: Diesen Konflikt habe ich tatsächlich noch mehr gefeiert als die 350. Folge. Es gibt einfach Schauspieler, die haben so eine Magie und Mike Adler ist einer davon. Und wenn man dann so einen Konflikt spielen kann, also etwas außerhalb der Norm, dann macht das irrsinnig viel Spaß. Mir hat diese Storyline auch gefallen, weil man auf dem Bildschirm spürt, wie sehr es uns gefallen hat, diese Szenen zu spielen. Mike ist ja von Anfang an dabei und wenn er dann diesen Ritterschlag erteilt und dir sagt, dass er eine Szene wirklich gefühlt hat, das feier ich dann.
Die Art, wie sich Mikko hier ganz selbstbewusst gegen Dr. Moreau gewehrt hat, zeigt ja auch nochmal, wie sehr die Figur im Lauf der Zeit gewachsen ist. Er hatte ja immer eine sture Seite, aber früher agierte er da eher stoisch und recht still.
Luan Gummich: Ja, auf jeden Fall. Ich muss da immer etwas grinsen, denn Mikko und Luan Gummich, das ist eigentlich so eine typische Fehlbesetzung (lacht).
In der Figurenbeschreibung stand beim Casting der stumme Finne
. Und ich hatte mich damals mit meiner Agentur beworben auf die Rolle des Tom Zondek, also das genaue Gegenteil. Das ist jetzt vielleicht ein Klischee, aber meine Mutter ist Brasilianerin und da wird dann einfach auch viel gequatscht in der Familie. Immer am Tisch mit zehn Leuten und so. Und dann kam: Ne, ne, die Caster könnten sich dich eher für Mikko vorstellen.
Und wenn man dann anfängt zu drehen ... es war so schwer, einfach so wenig zu sagen! Der damalige Produzent Seth Hollinderbäumer, der auch portugiesisch spricht, hat sich immer kaputt gelacht, so nach dem Motto: Der weiße Brasilianer, der einen Finnen spielt
, das war dann der Running Gag am Set.
Ich finde, die Entwicklung zeigt sich auch in Mikkos Beziehung zu Viktoria (Isabella Krieger), die vollkommen anders ist als seine erste Beziehung mit Vivian Kling, die er eher als großen Schwarm auf einen Sockel der Verehrung gehoben hatte.
Luan Gummich: Definitiv. Ich muss sagen, ich hätte es auch sehr langweilig gefunden, wenn es eine ähnliche Beziehung wie mit Vivi gewesen wäre. Als ich gecastet wurde, stand der Ausstieg von Jane Chirwa auch bereits fest, so war es vorgesehen. Bei Isabella Krieger und mir gab es zwar Ideen, aber der Ausgang war noch relativ offen. So war es sehr spannend, hier gemeinsam die Beziehung herauszuarbeiten, auch zwischen den Zeilen. Es gibt ja das Drehbuch und dann gibt es das, was man in Szenen auch selbst entwickeln kann und das ist aktuell mit Isabella sehr toll.
Habt ihr an einem gewöhnlichen Drehtag also auch Zeit, genauer den Subtext einer solchen Szene herauszuarbeiten?
Luan Gummich: Also ehrlich gesagt man hat kaum Zeit. So ein typischer Tag: Man kommt zum Set, macht erstmal eine gemeinsame Leseprobe. Also man probt den Text, damit er zum Leben erweckt wird. Dann macht man eine Stellprobe, eine technische Probe mit Kamera, um die letzten Fragen zu klären, und dann dreht man einfach schon. Um 19.30 Uhr ist Drehschluss und wie man beim Fernsehen ja immer sagt: Zeit ist Geld. Da muss man eben schnell arbeiten. Aber man versucht beim Drehen selbst, uns die Zeit zu geben, vor allem, wenn es um wichtige, emotionale Szenen geht. Isabella und ich probieren dann in den Momenten selbst einfach viel aus. Ich hab so ein großes Vertrauen zu ihr, dass ich mich, wenn sie da eine Idee hat, auch einfach nur fallenlassen kann. Sie sagt dann auch mal: Luan, was du da gerade machst, ist totaler Quatsch!
Das hilft natürlich auch! Es ist ein beidseitiges Geben und Nehmen, das macht es so schön.
Auf der nächsten Seite blickt Luan Gummich noch einmal auf den Abschied von Mikkos bestem Freund Tom Zondek zurück und verrät seinen neuen WG-Partner.
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