Auf einer Reise durch das Deutschland der Nachkriegszeit dokumentierte der junge schwedische Schriftsteller Stig Dagerman den Alltag der Menschen in einem von Zerstörung, Hunger, Hass und Niedergeschlagenheit gezeichnetem Land. Der Dokumentarfilm "1946, Herbst in Deutschland" von Michael Gaumnitz stützt sich auf den so entstandenen Reportageband "Deutscher Herbst", den Stig Dagerman nach seiner Reise veröffentlicht hatte. Historische Archivaufnahmen aus dem Jahr 1946 und elektronisch-grafisch bearbeitete Originalbilder zeigen die zerstörten deutschen Städte und das Elend hungernder Menschen in kalten Kellern. "Das geschieht ihnen recht!", kommentierten die Sieger. Stig Dagerman, der den Nationalsozialismus von der ersten Stunde an verurteilt hatte, sah die Dinge anders. Er prangerte die Politik der Alliierten an und verurteilte die Unmenschlichkeit unterschiedslos zugefügten Leides und die Heuchelei einer demokratischen Schocktherapie, bei der die größten nationalsozialistischen Verbrecher doch noch mit heiler Haut davonkamen.
(arte)
Länge: ca. 80 min.
Deutsche TV-Premiere: 21.10.2009 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Michaël Gaumnitz