"60 Minuten Freiheit", von den Machern des preisgekrönten Films "Der Taktstock", ist ein unvergleichlicher Film über ein unverfilmbares Thema. Was ist Freiheit und was bedeutet sie für jeden von uns? Mit Hilfe eines kleinen animierten Mannes, der von Herbert Feuerstein synchronisiert wurde, nähert sich der Film diesem schwierigem Thema auf anschauliche Weise. In rund einer Stunde sucht die Animationsfigur nach Antworten und findet sie draußen in der Welt und in uns selbst. Gibt es ein größeres Thema als "Freiheit"? Etwas Allgemeingültigeres? Etwas Absoluteres? Wohl kaum. Was ein Grund dafür sein mag, dass Filmemacher für gewöhnlich einen Riesenbogen um das Thema machen. Michael Wende und Andreea Varga haben sich auf unterhaltsame und trotzdem tiefgründige Weise der Mammutaufgabe gestellt. Herausgekommen ist eine dichte Dokumentation über die verschiedenen Facetten des Freiheitsbegriffs. So kann der Zuschauer unter anderem das Schicksal des 26-jährigen Syrers Mohammad Albdewi verfolgen. Mitten im Bürgerkrieg gerät der junge Student zwischen die Fronten, wird schwer verletzt und außer Landes gebracht. In Kairo angekommen, seinem Exil auf Zeit, fängt Mohammad an mit Unterstützung der 27- jährigen Lena aus Deutschland zu reflektieren. Sie erfährt Freiheit durch uneingeschränktes Reisen durch die Welt und die freie Entscheidung, zum Islam zu konvertieren. Wie definieren diese beiden Freiheit? Mit einer ganz anderen Art der Unfreiheit hat indes Susanne Holzapfel zu kämpfen: mit pathologischer Angst. Die gebürtige Münchnerin war lange Jahre Angstpatientin am Münchner Universitätsklinikum und hat es nur mithilfe einer mühsamen Therapie geschafft, ihre eigene Freiheit zu finden. Der animierte kleine Mann (Synchronstimme: Herbert Feuerstein) hält die Geschichten in 60 Minuten zusammen, stoppt den Film wenn er selbst nicht mehr mitkommt, oder gibt seine Kommentare zum Geschehen auf dem Bildschirm ab. Neben ihm kommen Gesprächspartner wie der renommierte Neurologe Gerhard Roth (Universität Bremen) oder der Berliner Publizist Jakob Augstein ("Der Freitag") in der Dokumentation zu Wort.
(ARD alpha)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 15.06.2013 (Bayerisches Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Michael Wende, Andreea Varga