Auf dem Hochplateau der Gran Sabana im Südosten Venezuelas thront der Acopan-Tepui. Ein Team von Extrembergsteigern, zu dem der Profikletterer Stefan Glowacz, die Kletterlegende Kurt Albert, sein Kletterpartner Holger Heuber und der venezolanische Kletterstar Ivan Caldéron gehören, hat sich zum Ziel gesetzt, die 700 Meter aus dem Urwald aufragende Nordwand des Acopan-Tepui zu bezwingen. Dessen Hauptgipfel wurde noch nie zuvor bestiegen. Um den Berg zu erreichen, folgen die Männer zunächst in drei Faltbooten über 100 Kilometer lang dem gewundenen Flusslauf des Rio Karuai in das entlegene Territorium der Pemón-Indianer in den Dschungel hinein. Es ist eine Reise, die noch kein Fremder vor ihnen gewagt hat. Mit Erreichen des Basislagers am Fuße des Berges setzt Regen ein, so wie es die Einheimischen prophezeit haben. Sie sprechen vom Berg Acopan wie von einem Gott, der es nicht mag, wenn sich ihm Fremde nähern. Tagelang kämpfen die Männer am Berg, ringen der Wand Meter um Meter ab. Jeweils zwei bis drei Tage bleiben sie in der Wand. Dann fixieren sie ihre Seile und lassen sich in den Dschungel hinab. Im Basislager ruhen sie aus, bevor sie an den Seilen wieder zum Umkehrpunkt zurückkehren. Für vier Tage und Nächte haben sie Proviant und Wasser mit nach oben geschleppt, mehr Zeit haben sie nicht, um die letzten 150 Meter zum Gipfel zu bewältigen. Endlich ist es soweit: Stefan Glowacz, Kurt Albert, Holger Heuber und Ivan Caldéron erreichen den Gipfel. Noch nie zuvor hat ein Mensch hier gestanden. Die Bergsteiger genießen die Aussicht eine halbe Stunde lang, das muss reichen. Denn es setzt wieder Regen ein. "Der Acopan wird es nicht mögen, wenn ihr an ihm klettert", hat Dorfvorsteher Leonardo die Kletterer gewarnt. Und tatsächlich scheint der heilige Berg der Pemón die Fremden lediglich geduldet zu haben. Denn - Mythos, Glaube oder nur Zufall - an dem Tag, an dem die Kletterer ihr Basislager verlassen, hört der Regen auf.
(arte)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.07.2008 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Jochen Schmoll
- Drehbuch: Jochen Schmoll