Der Film beginnt mit Personen, die Annie Leibovitz porträtiert hat: Bette Midler, Keith Richards, Anna Wintour - allesamt Prominente aus Musik, Mode, Kunst, Film, Politik, die nun den Namen von Annie Leibovitz in die Kamera sprechen: anerkennend, Respekt zollend, voll Begeisterung für die weltbekannte Fotografin. Annies jüngere Schwester, die Dokumentarfilmerin Barbara Leibovitz, begleitet sie während der Shootings für "Vanity Fair" und "Vogue" sowie auf den Autofahrten zur Arbeit. Den roten Faden und die Klammer des Films bilden Aufnahmen, die Annie Leibovitz mit ihrem Editor Mark Holborn beim Auswahlprozess zahlreicher Fotos für den Bildband "A Photographers Life 1990-2005" zeigen. Das Buch vereint Magazinfotos, Szenen aus Hollywood, persönliche Familienfotos sowie Aufnahmen ihrer Beziehung zu Susan Sontag. Zudem werden auch Aufnahmen aus der gemeinsamen Kindheit, Archivmaterial, Familienfotos und immer wieder Annie Leibovitzs eigene Werke gezeigt und so gewährt Babara Leibovitz einen Einblick in kreative und private Momente ihrer Schwester. Annie Leibovitzs Handschrift entwickelte sich vom aufmerksamen, unvoreingenommen Beobachten und Festhalten über kostspielige und aufwendig realisierte Setup-Fotografie hin zur Fotoreportage mit wenig Equipment und Crew. Es war ihre Lebensgefährtin Susan Sontag, die mehr Ernst und eine neue Perspektive in Annies Arbeit brachte. Sie, die beruflich in Sarajevo involviert war, wollte, dass Annie in das Kriegsgebiet geht, um dort so zu arbeiten wie zu ihren Anfangszeiten. Danach fotografierte Annie Präsident Nixons Rücktritt, sie nahm den nackten John Lennon auf, wie er die vollständig bekleidete Yoko Ono eng umschlungen hält und sie porträtierte die schwangere Demi Moore für das 'Vanity Fair'-Cover nackt. Dies sind nur einige berühmte Fotos von Annie Leibovitz, die zu Ikonen wurden. Umstritten sind allerdings die erschütternden Fotos von Susan Sontag, die während ihrer Leukämieerkrankung entstanden und sogar schließlich die aufgebahrte Leiche zeigen. Die Dokumentation ist aber nicht zuletzt auch ein Dokument amerikanischer Zeitgeschichte, mit der die Geschichte der Star-Fotografin eng verstrickt ist: Counterculture und Popkultur - schließlich mündend im Mainstream, die Watergate-Affäre, der Vietnamkrieg, der die Familie spaltet.
(GEO Television)
Länge: ca. 85 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.09.2014 (GEO Television)