8. Mai 1945: das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Die US-Armee interniert Nazi-Größen aus Hitlers engerer Umgebung wie Göring, Dönitz, Ley oder Keitel in einem geheimen Gefängnis im luxemburgischen Bad Mondorf, dem Palace Hotel, Codename Ashcan. Eine Handvoll amerikanischer Vernehmer, die auch des Deutschen mächtig sind, erhalten den Auftrag, sie zu verhören - unter ihnen ein junger Offizier, der gebürtige Luxemburger John Dolibois. Von dort aus werden die Gefangenen nach Nürnberg überstellt. Die Protokolle aus Ashcan bleiben lange ein wohlgehütetes Geheimnis. Erst Jahrzehnte später werden sie entdeckt. Auf ihnen basiert das Theaterstück "Codename Ashcan", das diese Geschichte 2017 auf die Bühne bringt. Für seinen Dokumentarfilm "Ashcan - Das geheime Gefängnis" hat der belgische Regisseur Willy Perelsztejn die Proben zu diesem Stück acht Wochen lang mitverfolgt. Mit John Dolibois, dem letzten überlebenden Vernehmer, hatte er kurz vor dessen Tod ein ausführliches Interview geführt. In seinem Film "Ashcan - Das geheime Gefängnis" hat Perelsztejn Theaterproben, Experteneinschätzungen und ein ausführliches Interview mit John Dolibois zu einem fesselnden Amalgam verschmolzen. Denn die Theaterdarsteller stellen sich bei den Proben dieselben Fragen, die auch Zuschauer und Experten bewegen: Wer waren diese Menschen? Wie standen sie zu den Verbrechen, die sie begangen hatten? Was passierte in Ashcan? Und welche Erkenntnisse über das Nazi-Regime konnten die Amerikaner dort gewinnen?...
(arte)
Länge: ca. 89 min.
Deutsche TV-Premiere: 13.01.2021 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Willy Perelsztejn, Claude Lahr
- Drehbuch: Willy Perelsztejn
- Produktion: Willy Perelsztejn, Nowhere Land Productions, Les Films de la Memoire
- Produktionsauftrag: SR
- Musik: André Mergenthaler
- Kamera: Carlo Thiel
- Schnitt: Ewin Ryckaert
- Spezialeffekte: Stephan Higelin