Eine unbekannte Seite aus der Geschichte des Dritten Reiches: der Beutefeldzug der SS auf dem Gebiet der Musik. Systematisch haben die Nazis in den besetzten Ländern Musikalien aller Art - Instrumente, Autographen von Komponisten, Bücher und Archive - geraubt oder aus dem Besitz jüdischer Familien konfisziert. Die Beute ging entweder an ‘bedürftige‘ (ausgebombte) Bürger in Deutschland oder direkt in die KZ, wo die Lagerorchester mit Instrumenten ausgestattet wurden. Jüdische Komponisten wie Darius Milhaud in Paris wurden ihrer gesamten Habe beraubt. Erstmals kann dokumentiert werden, wie in Osteuropa Volksmusiksammlungen - alte Wachsplatten und unersetzliche Dokumente - abtransportiert oder zerstört wurden, um ganze Musiktraditionen regelrecht auszulöschen. Ein Sonderstab der SS in Paris - besetzt mit hochqualifizierten und engagierten jungen deutschen Musikwissenschaftlern - koordinierte Plünderungen und Abtransport. Fast alle Mitglieder machten in der späteren Bundesrepublik Karriere in einer Disziplin, die es immer verstanden hat, sich als unpolitisch darzustellen.
Die Dokumentation von Eva Weissweiler verfolgt die Spuren dieser bis heute weitgehend unbekannten und vergessenen Raubzüge in Holland, Frankreich, Polen und Weißrussland.
Die Dokumentation von Eva Weissweiler verfolgt die Spuren dieser bis heute weitgehend unbekannten und vergessenen Raubzüge in Holland, Frankreich, Polen und Weißrussland.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.
Cast & Crew
- Regie: Eva Weissweiler
- Drehbuch: Eva Weissweiler