Für eine Fernseh-Dokumentation zog Familie Bowler 1999 in das "1900-Haus". Sie musste auf alle Segnungen des modernen Lebens verzichten. Es gab Gas und Petroleum statt Elektrizität, holzbefeuerte Öfen statt Mikrowelle, Soda und Kernseife statt Vollwaschmittel und Shampoo. Die Idee hinter diesem Fernsehexperiment wurde als "Living History" beschrieben. Historische soziale Gegebenheiten sollten am eigenen Leib erfahren werden. Da auch die Aufgabenverteilung entsprechend der häuslichen Wirklichkeit von 1900 erfolgte, mussten vor allem Mrs. Bowler und ihre Töchter zurückstecken, denn ihnen oblagen die Zeit raubenden Tätigkeiten Waschen, Kochen, Putzen. Der Erfolg der Fernseh-Reihe führte zu Fortsetzungen des Experiments. So gab es mittlerweile "1940-House", in der zwar nicht die Schrecken des Krieges, aber die Erfahrungen mit Rationierung und Verdunkelung hautnah erfahrbar gemacht wurden, und "Manor-House", wo gesellschaftliche Unterschiede nachvollzogen wurden.
(arte)