Manfred Brenner hat gerade ein kleines Tief. Mit seiner neu gegründeten Firma Flowtex will er jetzt den großen Durchbruch schaffen. Doch der große Erfolg bleibt aus - erst mal. Angelehnt an den realen Aufstieg und Fall der Firma Flowtex erzählt der Fernsehfilm "Big Manni" von einem der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte: Fast fünf Milliarden D-Mark Schaden, als Firmenchef Schmider 1999 verhaftet wurde. Ettlingen Mitte der 1980er-Jahre: Manfred Brenner, als Hersteller von Fassadenfarbe ein regional erfolgreicher Unternehmer, hat gerade ein kleines Tief. Aber mit seiner frisch gegründeten Firma Flowtex, davon ist Brenner überzeugt, wird er den großen Durchbruch schaffen. Ein neuartiges Horizontalbohrsystem soll den Rohrleitungsbau im Untergrund revolutionieren. Der große Erfolg bleibt allerdings aus. Manfred Brenner spielt auf Zeit - und es klappt. Er arbeitet mit Bohrsystemen und Aufträgen, die gar nicht existieren, häuft Kredit auf Kredit und Leasingvertrag auf Leasingvertrag. Er setzt Charme und Überzeugungskraft ein, und so bemerkt lange Zeit niemand, dass Brenner mit wenigen Helfern und vielen gefälschten Unterlagen ein betrügerisches Firmenkonsortium aufbaut. Inzwischen führt er ein Leben auf großem Fuß. Beziehungen zu regionalen Politikern werden gepflegt, Banken und Leasinggesellschaften hofieren ihn und seine Frau. Vorbehalte von Finanzbeamten und Wirtschaftskriminalisten werden von Brenners hochrangigen Gönnern ausgebremst. Einzig Kommissar Bärach, ein früherer Klassenkamerad, lässt nicht locker und sucht unverdrossen nach Beweisen für Manfred Brenners Scheingeschäfte. In ihrem realsatirischen Fernsehfilm sezieren Regisseur Niki Stein und die Autoren Johannes Betz und Jürgen Rennecke mit grimmigem Vergnügen am komödiantischen Potenzial, wie Banken und Politiker sich von dem Unternehmer täuschen lassen, weil sie begierig danach sind, das ganz große Finanzrad zu drehen.
(3sat)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.05.2019 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Niki Stein
- Drehbuch: Johannes W. Betz, Jürgen Rennecke
- Produktion: Sabine Tettenborn
- Musik: Jacki Engelken
- Kamera: Michael Schreitel
- Schnitt: Corina Dietz