Die BR-Autorin Katja Rieth bekam für ihren Film exklusiven Zugang zu den noblen, italienischen "Palazzi" und sprach mit den "Nobili" darüber, was es heute noch bedeutet, zum päpstlichen oder königlichen - sprich schwarzen oder weißen - Adel zu gehören. Vom Papst oder vom König ernannt, schwarzer oder weißer Adel, lange zählte nur das für die Blaublüter im Stiefelstaat. Vor allem in Rom hatte dieses Farbenspiel eine besondere Brisanz: Familien wie die Ruspolis oder Borgheses waren eng mit dem Vatikan verbunden, ihr Adel basierte auf päpstlicher Ernennung. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts sollte es für diese schwarzen Adligen eine entscheidende Veränderung geben, ausgelöst durch die italienischen Unabhängigkeitskriege. Mit der Einheit Italiens am 20. September 1870 wurde König Viktor Emanuel II. von Savoyen der erste Bürger im Land. Eine neue Ära begann, eine andere endete: Papst Pius IX. verlor seinen päpstlichen Staat, der über Jahrhunderte die Macht der katholischen Kirche gesichert hatte. Mit dem König aus dem Piemont wollte der päpstliche schwarze Adel vorerst nichts zu tun haben - auch nicht mit den Adligen, die sich gegen den Papst und für den König entschieden: dem weißen Adel. Die Adelswelt, wichtiger und geschätzter Mitspieler auf dem Machtparkett, musste sich entscheiden: für den Papst oder für den König!...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.12.2010 (Bayerisches Fernsehen)
gezeigt bei: Stationen (D, 1985)
Cast & Crew
- Drehbuch: Katja Rieth