Auf ihrer winterlichen Hochzeitsreise steigen Stefan und Valerie in einem Hotel in Ostende ab, wo sie auf Gräfin Elisabeth Bathory und ihre Begleiterin Ilona treffen. Die beiden zeigen ein ungewöhnliches Interesse an dem jungen Paar. Die Gräfin, ein Vampir, befiehlt ihrer Begleiterin, Stefan zu verführen, während sie selbst sich Valerie nähert. Stefan erfreut sich an den reizvollen Stunden mit Ilona, bis sie ohne ersichtlichen Grund in ein offenes Rasiermesser fällt und tödlich verletzt wird. Stefan und die herbeigerufene Gräfin begraben Ilonas Leiche am Stand. Dabei erkennt Stefan langsam, dass die Gräfin ein Vampir ist. Doch diese Erkenntnis kommt zu spät. Harry Kümel bedient sich für seine ebenso ungewöhnliche wie elegante Vampirgeschichte der historischen Figur jener blutrünstigen ungarischen Gräfin des 16. Jahrhunderts, die im Irrglauben, damit ihre ewige Jugend zu erhalten, Verjüngungsbäder im Blut von insgesamt 650 abgeschlachteten Jungfrauen nahm. Der Kritiker H. C. Blumenberg schätzte "Blut an den Lippen" als "hervorragend" ein und schrieb: "Der beste europäische Horrorfilm seit Jahren. Mit äußerster Ökonomie erzählt der flämische Regisseur die Geschichte eines lesbischen Vampirs im winterlichen Ostende. Der Schrecken erstarrt in kühl kalkulierten Jugendstil-Tableaus; subtil zelebriert Kümel eine Schwarze Messe perverser Riten und angstvoller Träume. Delphine Seyrig ist so schön und so unwirklich wie in 'Marienbad'" (Die Zeit, 10.12.1971).
(ZDF)
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 03.12.1971
Original-Kinostart: 22.10.1971 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Harry Kümel
- Drehbuch: Pierre Drouot, Jean Ferry, Harry Kümel
- Produktion: Henry Lange, Paul Collet, Luggi Waldleitner, Jean-Marie Bertrand, Will Dellaert, Erwin Gitt
- Musik: François de Roubaix
- Kamera: Eddy van der Enden, Françoise Hardy
- Schnitt: August Verschueren, Denis Bonan, Hans Zeiler
- Maske: Pascale Kellen
- Regieassistenz: Paul Arias, Jean-Marc Turine
- Ton: Jacques Eippers, Jack Jullian, Hans-Walter Kramski, Henri Morelle
- Spezialeffekte: Eugene Hendrickx
- Stunts: Thierry Hallard