Als Gangster Roch Siffredi aus dem Gefängnis entlassen wird, führt ihn sein erster Weg zu seiner schönen Geliebten Lola. Doch die hat in der Zwischenzeit großzügige Unterkunft bei dem Ganoven François Capella gefunden. Siffredi stellt Capella in dessen Café zur Rede und macht seine Ansprüche auf Lola deutlich klar. Die Schlägerei ist fällig - aber eine auf Augenhöhe, bei der jeder dem anderen Raum zur Entfaltung seiner Schlagfertigkeit gewährt. Das Ganze ist natürlich blanke Ironie, denn die beiden eleganten Ganoven können von Anfang an ihre Sympathie füreinander nicht verbergen. Beim anschließenden Diner, noch deutlich von den fast schon liebevoll zugefügten Blessuren gezeichnet, freunden sie sich an - in Gesellschaft von Lola, die die beiden bekocht. Siffredi und Capella, nun ein Team, nehmen anfangs noch ein paar Aufträge für lokale Gangsterbosse an und schalten schon bald die Konkurrenz rund um den Fischmarkt aus. Ein guter Zeitpunkt, um sich selbstständig zu machen und den Anspruch auf die ganze Stadt Marseille zu erheben.
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"Borsalino" mit Alain Delon und Jean-Paul Belmondo in den Rollen Roch Siffredi und François Capella ist durch das Wirken der Kriminellen Paul Carbone und François Spirito inspiriert, die in den 1930er Jahren zu einflussreichen Mafiabossen in der Marseiller Unterwelt aufstiegen. Während des Zweiten Weltkriegs kollaborierten sie mit der Gestapo, um ungestört ihren Machenschaften weiter nachgehen zu können. Der Kinostart 1970 provozierte bei der Filmkritik eine Kontroverse. Vor allem die linksorientierte Presse empfand "Borsalino" als eine idealisierende Interpretation, die einer düsteren Ära der Kriminalität im Marseille der 1930er Jahre ein malerisches Porträt widme.
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Länge: ca. 125 min.
Internationaler Kinostart: 20.05.1970
Deutscher Kinostart: 15.08.1970
FSK 18
Film einer Reihe:
- Borsalino (F/I, 1970)
- Borsalino & Co. (F/I/D, 1974)
Cast & Crew
- Regie: Jacques Deray
- Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Jean Cau, Jacques Deray, Claude Sautet, Eugène Saccomano
- Buchvorlage: Eugene Saccomano
- Produktion: Alain Delon, Henri Michaud, Raoul J. Lévy
- Musik: Claude Bolling
- Kamera: Jean-Jacques Tarbes
- Schnitt: Paul Cayatte