Originalpremiere: 07.07.2015
12.01.2017
Deutsche TV-Premiere: 17.10.2018 (arte)
Der Boxer Rafael und die Schauspielerin Christina leben in derselben rumänischen Stadt und doch in verschiedenen Welten. Rafael träumt davon, Profiboxer zu werden. Wenn er nicht trainiert oder in einer Autowäscherei sein spärliches Brot verdient, hilft er seinem Großvater, der selbst einmal Boxer war. Als Roma wird ihnen nichts geschenkt. Zur gleichen Zeit kämpft Christina bei den Proben für Tschechows "Drei Schwestern" mit der Rolle der Mascha. Die Proben im Theater für die ungarischsprachige Minderheit enthüllen die Schwächen der Schauspielerin gnadenlos. Christinas Ehemann George hingegen feiert als Schauspieler die Erfolge, die Christina verwehrt bleiben. Für die gemeinsame kleine Tochter fehlt beiden die Zeit. Eines Tages fällt Christina auf, dass ein fremder Mann namens Rafael ihr überallhin folgt; wie ein Stalker, ohne je ein Wort an sie zu richten. Erst reagiert sie genervt, abweisend, dann imponiert ihr die Hartnäckigkeit des viel jüngeren Mannes. Sie treffen sich auf einen Kaffee. Doch auch wenn sie einander anziehend finden, ist das, was sie trennt, ebenso stark. Als Christina Rafael dann wiedersehen möchte, steht er gerade im Ring. Die Anweisung lautet: Er soll sich in Runde drei k.o. schlagen lassen. Dafür aber ist Rafael zu stolz ... "Box" ist ein Film über Anziehungs- und Abstoßungskräfte; über Menschen, Ethnien und Milieus, die wenig verbindet und die sich trotzdem leidenschaftlich anziehen. Rafael und Christina umschleichen sich wie im Boxring: "Float like a butterfly, sting like a bee. The hands can't hit what the eyes can't see."...
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Florin Serban knüpft mit "Box" an seinen vielfach ausgezeichneten Debütfilm "If I want to whistle, I whistle" an, der unter anderem den großen Preis der Jury (Silberner Bär) und den Alfred-Bauer-Preis auf der Berlinale 2010 gewann. Die Stärke Serbans liegt in der Authentizität seiner Milieuschilderungen und der daraus resultierenden physischen Kraft seiner Filme. Für "Box" hat Serban eintausend junge Männer gecastet, bis er in Rafael Florea einen Laiendarsteller fand, der seine Lebensgeschichte der Figur lieh. "Box" gewann 2015 beim Festival in Karlovy Vary den FIPRESCI-Preis der europäischen Filmkritik.
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