Camille Claudel, geboren 1864, war eine französische Bildhauerin und 15 Jahre lang die Geliebte von Auguste Rodin. Nachdem sie sich 1895 von dem Künstler trennte, erkrankte sie psychisch und lebte zurückgezogen in ihrem Atelier in Paris. Als zehn Jahre später ihr Vater starb, der sie bis dahin stets unterstützt hatte, wurde sie gegen ihren Willen von ihrer Familie in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen: zunächst in die Psychiatrie des Krankenhauses Ville-Evrard in Paris und später aufgrund des Krieges nach Montdevergues in der Nähe von Avignon. "Camille Claudel 1915" zeigt einen Ausschnitt aus dem trostlosen Alltag der Künstlerin, die stets am Rande der Verzweiflung stand und unfähig zu kreativem Schaffen geworden war. Sie fühlte sich verfolgt von ihren Neidern und dem einstigen Geliebten Rodin. Sie litt unter Isolation, Einsamkeit und dem Leben inmitten von verhaltensauffälligen Patienten. Sehnsüchtig erwartete sie den Besuch ihres Bruders, des Schriftstellers Paul Claudel. Anders als die Mutter, die Camille nicht besuchte und ihr auch nicht schrieb, hielt dieser stets Kontakt mit der Schwester - auch wenn er es ablehnte, die Erkrankte aus der Einrichtung zu holen. Der Film legt den Fokus auf das Gefühlsleben - die Verzweiflung, die Vereinsamung, aber auch die Symptome der Erkrankung - der einstigen Bildhauerin Camille Claudel und zeichnet ein Psychogramm ihres Leidens. Camille Claudel verbrachte die letzten 30 Jahre ihres Lebens in psychiatrischen Anstalten.
(arte)
Länge: ca. 91 min.
Internationaler Kinostart: 12.02.2013
Original-Kinostart: 13.03.2013 (F)
Deutsche TV-Premiere: 24.08.2015 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Bruno Dumont
- Drehbuch: Bruno Dumont
- Produktion: Rachid Bouchareb, Jean Bréhat, Muriel Merlin, Rémi Burah, Véronique Cayla
- Kamera: Guillaume Deffontaines
- Schnitt: Bruno Dumont, Basile Belkhiri