In der Hoffnung auf einen sicheren Platz in der amerikanischen Gesellschaft meldete sich Camilo Mejía, Emigrant aus Nicaragua, zur US Army. Acht Jahre später findet er sich am äußersten Rand dieser Gesellschaft wieder - als Häftling und erster Kriegsdienstverweigerer des Irakkriegs. Eingesperrt und ausgegrenzt hat er jedoch zum ersten Mal seit langem das Gefühl, wieder frei zu sein. Filmautor Peter Lilienthal begleitet Camilo nach seiner Freilassung aus dem Militärgefängnis und dokumentiert seine Versuche, wieder im Zivilleben Fuß zu fassen - aber auch, wie er sich zusammen mit Friedensorganisationen und anderen Kriegsveteranen gegen den Krieg im Irak und die Anstrengungen der Rekrutierer einsetzt, vor allem Jugendliche aus den ärmsten Gegenden Lateinamerikas zum Eintritt in die US Army zu bewegen. Ein weiterer Hauptakteur dabei ist der Mexikaner Fernando Suarez, der seinen 19-jährigen Sohn in diesem Krieg durch eine US-Mine verlor. Lilienthal hinterfragt die Verantwortung der Söhne und Väter, als Soldaten in einen Krieg zu ziehen. Es ist ein poetisches und wahrhaftes Porträt zweier Menschen, die sich gegen die öffentliche Meinung gestellt haben und die nun - als verurteilter Deserteur und wahrheitssuchender Vater - die Sehnsucht empfinden, wieder zu sich selbst und zur Ruhe zu kommen. Ebenso wie sich Camilo erst mit der Zeit sein eigenes Bild über den Krieg macht, konfrontiert der Film nicht mit einer vorgefertigten Meinung, sondern mit unterschiedlichen Einzelschicksalen. Seine Erfahrungen im Irak und den inneren Prozess, der ihn zum Friedenskämpfer mutieren ließ, hielt Camilo in seinem Buch fest: "Road from Ar Ramadi - The Private Rebellion of Staff Sergeant Camilo Mejía."...
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 24.04.2008
Deutsche TV-Premiere: 12.09.2009 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Peter Lilienthal
- Drehbuch: Peter Lilienthal
- Produktion: Winfried Bettmer, David P. Steel, Steelecht, Filmwerkstatt Münster, Triangle 7
- Produktionsfirma: WDR, ARTE
- Musik: Seraphin
- Kamera: Carlos Aparicio
- Schnitt: Julian Isfort