Die neue ORF-III-Dokumentation wirft einen Blick auf die heutige Kleinstadt St. Valentin (NÖ) in der einst rund 5000 Panzer für Hitlers Weltkrieg angefertigt wurden - von Arbeitern unter denen tausende Zwangsarbeiter und zahlreiche Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen waren. Der zynische Codename "Spielwarenfabrik" wurde für die Planung des Panzerwerkes ausgewählt, das 1940 gebaut wurde. Aus dem beschaulichen Bauerndorf machte die NS-Herrschaft eine Drehscheibe der Rüstungsindustrie des Deutschen Reichs, die vor allem gegen Kriegsende eine zentrale Rolle in der Schlagkraft der Deutschen Armee einnahm. Wo damals in Akkordarbeit Panzer im Nibelungenwerk gefertigt wurden, werden heute modernste Traktoren für die Landwirtschaft produziert. In der Dokumentation kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort, die den Betrieb der Panzerproduktion und das Umfeld der Naziherrschaft noch erlebt haben. Historiker und umfangreiches Archivmaterial geben Einblick in die Errichtung, den Betrieb und die Tragweite dieser Produktionsstätte Hitlers bis hin zur Besatzungszeit im Kontext des dramatischen Weltgeschehens. Für die Filmemacher, die sich bereits zuvor immer wieder mit der Geschichte der Rüstungsindustrie des deutschen Reiches und ihrer menschenverachtenden Zusammenhänge beschäftigt haben, war es ein besonderes Anliegen, das beinahe vor der Haustüre liegende ehemalige Nibelungenwerk und dessen Geschichte aufzuarbeiten.
(ORF)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.05.2025 (Phoenix)
gezeigt bei: zeit.geschichte (A, 2011)