Nach der "Salome" hatte die Musikwelt Richard Strauss schnurstracks auf dem Weg zum Neutöner gesehen. Doch Strauss enttäuschte die Erwartungen der Moderne an ihn zusehends und wurde der letzte und vielleicht größte Komponist der Spätromantik. Mit der "Daphne" nahm er sich Mitte der dreißiger Jahre eines bewegenden mythologischen Stoffes an, der im 16. Jahrhundert die Grundlage für die erste Oper überhaupt geboten hatte, nämlich die des Komponisten Jacopo Peri. Strauss schrieb die "Daphne" in einer Zeit, als er seine Funktion als Präsident der NS-Reichsmusikkammer zurücklegen musste. Die Wiener Staatsoper zeigt diese "bukolische Tragödie" in der Inszenierung von Nicolas Joël. In der starbesetzten Aufführuung sind Walter Fink, Marjana Lipovsek, Michael Schade, Johan Botha und Ricarda Merbeth (Titelrolle) zu sehen und zu hören. Es dirigiert Semyon Bychkov.
(ORF)
Länge: ca. 115 min.
Cast & Crew
- Drehbuch: Joseph Gregor
- Musik: Richard Strauss, Semyon Bychkov
- Szenenbild: Nicolas Joël, Pet Halmen