Fast nichts auf der Welt geht mehr ohne Computer. So gut wie alles ist heute rechnergesteuert, digital vernetzt, kommunizierend, sendend und empfangend. Eine analoge Welt, die zunehmend geheim von binären Abläufen und Programmen beherrscht wird. Menschen reagieren mittlerweile irritiert, wenn sie "plötzlich" ein Computerproblem haben, die Onlinedienste nicht mehr funktionieren, die Server still stehen. Und zumeist steht die Arbeit dann auch still, da fast alle beruflichen Tätigkeiten heute mittels digitaler Unterstützung erfolgen und Produktionen durch mittelbare digitale Prozesse hergestellt werden. Die digitale Omnipräsenz hat die Welt vereinnahmt und wird sich noch weiter verstärken: Spätestens, wenn Haustechnik nur noch digital, ja sogar disloziert gesteuert werden kann und ab 2018 die ersten "selfdriving vehicles" auf den Straßen Kaliforniens unterwegs sind, wird die Science Fiction von der Realität teilweise eingeholt werden. Ubiquitäre Kommunikationstechnologien sind an sich weder gut noch schlecht. Die Menschen verantworten die Inhalte. Eines jedoch hat die weltweite IT-Dominanz mit Sicherheit bewirkt: eine vermehrte Rastlosigkeit des Lebensstils und eine Durchmischung von Frei- und Arbeitszeit, die zunehmend sogar Büroarbeitsplätze unnötig macht. Die Dokumentation "Das digitale Ich - Computer, Menschen, Emotionen" fragt: Wie viel "Digitales" braucht der Mensch? Und wie viel "Menschliches" das Digitale? Auf welche Art und Weise funktioniert diese vermeintliche "Mensch-Maschine- Symbiose", die sich seit der Erfindung des Arpanets im Jahre 1969 langsam und mit Wucht in unserer Gesellschaft etabliert hat?...
(3sat)
Länge: ca. 55 min.
Deutscher Kinostart: 12.09.2013
Deutsche TV-Premiere: 05.06.2013 (3sat)