In nur 34 Sekunden wird die "Hindenburg", damals das modernste transatlantische Luftverkehrsmittel, zerstört. 36 Menschen sterben, 62 Passagiere und Besatzungsmitglieder entkommen dem Desaster. Die Kameras der Wochenschauen filmen das Geschehen, die Bilder von der Flammenhölle werden in aller Welt gezeigt und haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Die "Hindenburg" galt als Beispiel deutscher Ingenieurskunst; sie sollte technisch wegweisend sein. Und sie wurde von den NS-Machthabern weltweit als Propaganda-Instrument eingesetzt, um von der Modernität des "Dritten Reiches" zu zeugen. Nach der Katastrophe von Lakehurst wurde sie zum Sinnbild eines technischen Irrweges. War es ein Unfall oder ein symbolischer Anschlag gegen das Renommierobjekt des NS-Staates? Dies versuchte eine schnell einberufene Untersuchungskommission zu klären. Der Film stellt anhand ihrer Biographien die Passagiere und die Besatzung vor, schildert die luxuriösen Reisebedingungen an Bord und rekapituliert, warum die Luftschifffahrt in den 30er Jahren so faszinierend war. Moderne Computertechnik wurde genutzt, um in lebensechten Animationen die "Hindenburg" erneut auf die Reise über den Atlantik zu schicken und den Weg in die Katastrophe nachzuzeichnen. Zugleich machen Computer generierte Bilder die Technik des Giganten anschaulich. Doch im Mittelpunkt des Films steht die Frage, warum diese Fahrt der "Hindenburg" in einem Desaster endete. So zeigt der Film auch das Drama zweier Männer, die vor der Untersuchungskommission unterschiedliche Theorien vertraten: Während der Flughafenkommandant Charles Rosendahl an Sabotage glaubte, verfocht der führende deutsche Luftschiffbauer Dr. Hugo Eckener die These, dass es ein Unfall war. Basierend auf den Protokollen der Untersuchungskommission wird der Kampf um die Wahrheit zum zentralen Thema. "Das Geheimnis der Hindenburg" fasziniert noch heute, denn trotz einer überzeugenden Unfallthese wurden auch die Sabotage-Theorien nie gänzlich widerlegt.
(Phoenix)
Länge: ca. 89 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.04.2007 (ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Sean Grundy