Originalpremiere: 1958
FSK 16
Schweden, gegen Ende des 19. Jahrhunderts: Der reiche Gutsbesitzer Martinsson schwängert die junge Magd Helga, verleugnet jedoch seine Vaterschaft. Helga zitiert den Gutsherrn vor Gericht, doch als Martinsson bereit ist, einen Eid auf seine Unschuld zu schwören, zieht sie die Klage zurück. Als gefallenes Mädchen findet Helga von nun an keine Anstellung mehr. Allein die Erlandssons glauben an ihre Aufrichtigkeit und stellen sie als Hausmädchen ein. Schweden, 1882: Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Helga Nilsson tritt als Magd in die Dienste des wohlhabenden Per Eric Martinsson. Von seiner kränkelnden Frau Aina enttäuscht, macht der charmante Gutsbesitzer dem unerfahrenen Mädchen Versprechungen, um sie zu verführen. Doch als sie von ihm schwanger wird, verleugnet er das Kind. Aus Angst um seinen guten Ruf schreckt Martinsson nicht davor zurück, selbst vor Gericht seine Unschuld zu beschwören. Helga zieht darauf ihre Klage zurück und gilt von nun an als Flittchen. Als sie keinen Ausweg mehr sieht, unternimmt Helga einen Selbstmordversuch. Doch sie wird gerettet und erhält eine Anstellung als Hausmädchen auf dem Hof des Bauern Gudmund Erlandsson, der sie für unschuldig hält und insgeheim bewundert. Gudmund ist jedoch verlobt mit der berechnenden Hildur, die in Helga eine Konkurrentin sieht. Als Gudmund in der Nacht vor seiner Hochzeit betrunken in eine Schlägerei mit Per Martinsson gerät und dieser am nächsten Morgen tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Gudmund. "Das Mädchen vom Moorhof" ist eine werkgetreue Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Selma Lagerlöf. Das atmosphärisch dicht inszenierte Heimatfilmmelodram überzeugt durch sein gutes Darstellerensemble, zu dem Maria Emo, Wolfgang Lukschy, Claus Holm und Inge Meysel gehören. Die Novelle war 1935 erstmals in Deutschland von Detlef Sierck verfilmt worden, der später als Douglas Sirk in Hollywood zu einem einflussreichen Regisseur werden sollte.
(BR Fernsehen)