Die Bewohner von Warlock, einem kleinen Städchen an der Grenze zu Utah, sind es leid, immer wieder von derselben Banditenbande um den arrogaten Rancher Abe McQuown terrorisiert zu werden. Ein Deputy Sheriff nach dem anderen hat gegen die Bande schon den Kürzeren gezogen. Ein Bürgerkomitee hat daraufhin keine bessere Idee, als einen Revolverhelden als Marshall anzustellen: Clay Blaisedell ist der berühmt-berüchtigte "Mann mit den goldenen Colts". "Golden" ist allerdings nur eine Verzierung an der Waffe ... Clay bringt seinen Freund Tom Morgan mit, der gleich mal den örtlichen Saloon übernimmt. Die beiden Herren richten sich in Warlock ein … Bei dem ersten Zusammenstoß mit den Banditen kann ein Blutvergießen durch das Einschreiten von Johnny Gannon verhindert werden, auch er ein Mitglied der Bande, dem aber allmählich Zweifel an deren Vorgehensweise kommen, zumal gerade der Barbier des Städtchens durch eine Kugel gefallen ist. Zwei Frauen treten auf den Plan: Jessie Marlowe, Tochter eines Gründervaters von Warlock, flirtet mit Clay Blaisedell. Und Tom Morgan bekommt die Nachricht, dass eine ehemalige Gespielin mit Namen Lilly Dollar in einer Kutsche auf dem Weg nach Warlock ist. Sie ist in Begleitung des Bruders eines von Blaisedell bei einem Duell getöteten Gegners. Die beiden sind aus unterschiedlichen Motiven auf Rache aus - aber Tom erschießt Lilys Begleiter aus der Distanz und kann sich ungesehen davon machen. Blaisedell, von dem sein Freund Morgan sagt, er sei "größenwahnsinnig" und gehöre getötet, kann nur lediglich zwei Banditen aus McQuowns Bande fassen, die dieselbe Kutsche überfallen wollten, allerdings aus rein monetären Gesichtspunkten. Der für das Territorium zuständige Sheriff Keller holt die Gefangenen in seine Stadt, denn Warlock ist kein Gerichtsstandort. Ihm kommen allerhand Beschwerden, Sheriff Blaisedell betreffend, zu Ohren, und er beschließt, einen neuen Deputy Sheriff einzusetzen. Für das Amt meldet sich Johnny Gannon! Johnny wird sich zwischen die mittlerweile komplizierten Frontlinien, verkörpert durch machtsüchtige Männer und ihre schiesswütigen Handlanger, stellen müssen. Die Bewohner von Warlock kommen so schnell nicht zur Ruhe … "Warlock" ist ein knallharter Western, in dem Gewaltausbrüche nicht moralisiert werden. Und ein psychologischer Western: Die Atmosphäre in dem Städtchen ist neurotisch; jeder ist gegen jeden. Wer sind die "Guten", wer die "Bösen"? Nicht ausgemacht. Western-Spezialist Joe Hembus mokierte sich über ein "zu viel an Psychologie": "Alle haben einen Knacks, und jeder redet über diesen Knacks". Gerade aber die Charakterstudie unterscheidet "Warlock" von anderen Western, die noch mehr auf ihre Revolverhelden bauen. "Warlock" ist eigentlich ein Abgesang auf den schiesswütigen "Wilden Westen": zwei Duelle enden ohne einen Schuss (bemerkt die Schweizer Seite "Cineman").
(arte)
Länge: ca. 122 min.
Deutscher Kinostart: 15.05.1959
Original-Kinostart: 15.04.1959 (USA)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Edward Dmytryk, Edvard Dmitrik
- Drehbuch: Robert Alan Aurthur
- Produktion: Edward Dmytryk, Twentieth Century Fox
- Produktionsauftrag: 3sat
- Musik: Leigh Harline
- Kamera: Joe MacDonald, Joseph MacDonald, Herman A. Blumenthal, Lyle R. Wheeler
- Schnitt: Jack W. Holmes
- Szenenbild: Stuart A. Reiss, Walter M. Scott
- Maske: Ben Nye, Del Acevedo, Ted Coodley
- Regieassistenz: Stanley Hough
- Ton: Alfred Bruzlin
- Spezialeffekte: L.B. Abbott
- Stunts: Mickey Gilbert
- Distribution: 20th Century Fox Home Entertainment