20. April 1945: Hitler hat sich an seinem Geburtstag mit Generälen und Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Ständig treffen Hiobsbotschaften ein. Doch er gibt Durchhaltebefehle und entwirft hysterische Visionen vom Durchbruch der deutschen Armee. Aber auch seine Entourage ist langsam in Auflösung begriffen. Als Hitler seinen Selbstmord vorbereitet, tut es ihm das Ehepaar Goebbels gleich; zuvor vergiftet Magda Goebbels eigenhändig ihre sechs Kinder. Vor seinem Suizid heiratet Hitler seine Geliebte Eva Braun. Die Münchnerin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) nimmt im November 1942 eine Stelle als Privatsekretärin Adolf Hitlers (Bruno Ganz) an. Die 22-Jährige weicht nun nicht mehr von der Seite des Diktators und folgt ihm im April 1945 in den Führerbunker der Berliner Reichskanzlei. Während draußen die Rote Armee vorrückt und die dezimierten deutschen Truppen im Häuserkampf aufreibt, bereitet Eva Braun (Juliane Köhler) im Bunker ein Fest zu Hitlers 56. Geburtstag vor. Bei dem Sektempfang bitten prominente Nazis ihren "Führer", Berlin zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch von Kapitulation will Hitler nichts wissen. Mit Armeen, die nur in seiner Fantasie existieren, will er immer noch den "Endsieg" herbeiführen. Als Reichsinnenminister Himmler (Ulrich Noethen) eigenmächtig mit den Alliierten verhandelt, lässt Hitler dessen Adjutanten Fegelein (Thomas Kretschmann), Eva Brauns Schwager, exekutieren. Albert Speer (Heino Ferch), Rüstungsminister, Lieblingsarchitekt und treuer Gefolgsmann, teilt dem Führer mit, dass er aus Rücksicht auf die Zivilbevölkerung den Befehl missachtet habe, dem Feind "verbrannte Erde" zu hinterlassen. Erschüttert von diesem Vertrauensbruch, beginnt der Führer zu weinen. Als es keinen Ausweg mehr gibt, diktiert er Traudl Junge sein Testament und heiratet Eva Braun: Der Standesbeamte muss Hitler fragen, ob er Arier sei. Hitler lässt sich von Prof. Haase (Matthias Habich) den Gebrauch von Zyankali erklären und erteilt seinem persönlichen Adjutanten Günsche (Götz Otto) den Auftrag, seinen Leichnam zu verbrennen. Nach Hitlers Tod tötet Magda Goebbels (Corinna Harfouch) ihre sechs Kinder. Danach erschießt Goebbels (Ulrich Matthes), bis zuletzt glühender Verehrer Hitlers, seine Frau und dann sich selbst. Mit knapper Not entkommt Traudl Junge dem Inferno. Der beeindruckende und umstrittene Film basiert auf den Aufzeichnungen, die Traudl Junge kurz vor ihrem Tod veröffentlichte, und auf der Hitlerbiografie "Der Untergang" des Publizisten Joachim Fest. In ihrem minuziösen Doku-Drama entdämonisieren Drehbuchautor und Produzent Bernd Eichinger und Regisseur Oliver Hirschbiegel den Diktator. Unterstützt von der Creme de la Creme des deutschen Films, gelingt es Bruno Ganz, sich dem "Führer" so überzeugend anzuverwandeln wie vor ihm kein anderer. Er porträtiert den Diktator als realitätsfernen Choleriker, der gelegentlich auch charmant sein konnte. Der Versuch, ihn nicht als Monster, sondern als gestörten, widersprüchlichen Menschen vorzuführen, der seine Macht aus der Hörigkeit anderer saugte, verleiht dem Film politische und psychologische Brisanz. Denn dieser dokumentarisch exakte, dramatisch verdichtete Abriss der letzten zwölf Tage des Dritten Reiches ist nicht nur ein Bunker-Kammerspiel, sondern öffnet sich auch der Außenwelt. Er zeigt nicht nur die Drangsalierung der Bevölkerung durch die SS, sondern auch, wie der Terror nach Hitlers Tod tagelang weiterging. und andere.
(MDR)
Der deutsche Erfolgs-Produzent Bernd Eichinger verfasste auch das Drehbuch von "Der Untergang". Er legte für die Darstellung der letzten zwölf Tage von Adolf Hitler im Führerbunker in Berlin die gleichnamige historische Darstellung von Joachim C. Fest zu Grunde, sowie die Erinnerungen von Hitlers Privatsekretärin Traudl Junge, "Bis zur letzten Stunde". Regie führte Oliver Hirschbiegel ("Das Experiment"). Mit 4,6 Millionen Zuschauern war der Film auch an den deutschen Kinokassen eine der erfolgreichsten Produktionen des Jahres 2004. Als Darsteller glänzen Bruno Ganz ("Brot und Tulpen") als Adolf Hitler, der für seine Rolle mit dem Bayrischen Filmpreis als "Bester Darsteller" ausgezeichnet wurde, Alexandra Maria Lara ("Doktor Schiwago"") als dessen Privatsekretärin, sowie Corinna Harfouch als Martha Goebbels und Ulrich Matthes als Joseph Goebbels. Mit Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Mathias Habich, Thomas Kretschmann und Michael Mendl ist der Film auch in den Nebenrollen hervorragend besetzt. "Unverdächtig, Mitleid für Monstren zu entwickeln, entlarvt der Film mit glänzendem Ensemble Regime, Ideologien und Mechanismen. Experiment gelungen." (Blickpunkt:Film)
(RTL Zwei)
Länge: ca. 155 min.
Deutscher Kinostart: 16.09.2004
Deutsche TV-Premiere: 19.04.2008 (Das Erste)
FSK 12 , JMK 12
gezeigt bei: Der Untergang (D, 2004)
Cast & Crew
- Regie: Oliver Hirschbiegel
- Drehbuch: Bernd Eichinger, Joachim Fest
- Produktion: Philipp Alzmann, Dirk Gornickel, Christine Jahn, Natalya Smirnova, Silvia Tollmann, Peter Ulbrich, Rai Cinemafiction, EOS Entertainment, Rai Cinema, Bernd Eichinger, Christine Rothe
- Produktionsauftrag: NDR, WDR, Degeto Film, ORF
- Produktionsfirma: Constantin Film, Degeto Film, NDR, WDR, ORF
- Musik: Stephan Zacharias
- Kamera: Rainer Klausmann
- Schnitt: Hans Funck
- Maske: Peter Bour, Tamara Freed, Gabriele Hahn-Laue, Francis Jadoul, Anette Keiser, Lola Khourranova, Tomasz Matraszek, Gerhard Nemetz, Eberhard Neufink, Margrit Neufink, Waldemar Pokromski, Helmut Rühl, Julia Sémerenko, Katya Zheleikina
- Kostüme: Claudia Bobsin
- Regieassistenz: Bohdan Graczyk, Tobin Ober, Tatjana Pagels, Hanus Polak Jr.
- Ton: Stefan Busch
- Spezialeffekte: Michael Alekseev
- Stunts: Sergej Golovkin
- Distribution: Central Partnership, Alliance Atlantis Home Video
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