Die Kleinstadtidylle im kalifornischen Vallejo wird am 20. Dezember 1968 durch den grausamen Mord an zwei Teenagern erschüttert. Der ermittelnde Sergeant Matt Parish (Justin Chambers) gerät zunehmend unter Druck, sein Vorgesetzter Perkins (Philip Baker Hall) wird angesichts der kläglichen Ergebnisse immer ungeduldiger, und das große Medieninteresse an dem Fall steigert die Angst der Bürger. Matt stürzt sich auf die Aufklärung des Falls, kann jedoch nicht verhindern, dass ein halbes Jahr später der nächste Doppelmord geschieht. Der selbstsichere Mörder (Marty Lindsey) meldet seine Tat der Polizei und wendet sich unter dem Namen Zodiac-Killer an die Lokalzeitungen. Seinen Briefen fügt er Kryptogramme bei, in denen er Hinweise auf seine Identität codiert, und droht bei Nichtveröffentlichung der Nachrichten weiter zu töten. Matts angesichts der Aussichtslosigkeit des Falles wachsende Frustration entfremdet ihn mehr und mehr von seiner Familie. Er realisiert nicht, dass sich auch in seiner Familie die Auswirkungen der Morde bemerkbar machen: Während seine Frau Laura (Robin Tunney) immer verängstigter wird und sich zu Hause nicht mehr sicher fühlt, stellt Sohn Johnny (Rory Culkin), fasziniert von dem Fall, ebenfalls Nachforschungen an. Matts ganze Aufmerksamkeit richtet sich nur auf die Ermittlungen, dennoch lässt der nächste Mord sich nicht verhindern - aber der Killer tötet mittlerweile brutaler und sadistischer. Doch Matt hat eine Spur und setzt nach den bisher erfolglosen Ermittlungen jetzt alles auf eine Karte. Der Zodiac-Killer ist einer der unheimlichsten Serienkiller der USA, weil er nie gefasst werden konnte - und das, obwohl er geradezu süchtig nach öffentlicher und medialer Aufmerksamkeit zu sein schien, denn er schrieb codierte Nachrichten an lokale Zeitungen in Vallejo und San Francisco. Öffentlich sprach er von 13 Opfern, später von weiteren, angeblich zwei Dutzend. Sieben Taten konnte die Polizei ihm eindeutig zuweisen - fünf der sieben Opfer starben. Sein grausames Abschlachten willkürlich ausgesuchter Menschen stand im starken Kontrast zu der ländlichen Idylle, in der die ersten seiner Verbrechen stattfanden, aber auch zu der besonders im San Francisco der sechziger Jahre verbreiteten liberalen Aufbruchsstimmung im Zeichen von Anti-Establishment und Hippie-Bewegung, die das Töten in Vietnam beenden wollten. Außerdem erlebten die Vereinigten Staaten mit der einige Monate später erfolgten Mondlandung einen Meilenstein ihrer Geschichte. Vor diesem historisch dynamischen und differenzierten Hintergrund trug der "Zodiac" den Schrecken und das Dunkel direkt an die Eingangsschwellen der Menschen. Der ebenso geltungssüchtige wie geheimnisumwitterte Zodiac-Killer schrieb in einem seiner Briefe: "Ich warte auf einen guten Film über mich." Dieser Wunsch wurde ihm zweifelsohne sowohl von Alexander Bulkley als auch von David Fincher erfüllt. Bulkley inszenierte einen fesselnden Thriller, der jedoch auf drastische und reißerische Bilder verzichtet. Vielmehr konzentriert er sich auf die sozialen und psychologischen Auswirkungen der Morde, verdeutlicht an der Familie des ermittelnden Sergeants Matt Parish. In seinem Spielfilmdebüt erlaubt Alexander Buckley dem Zuschauer einen multiperspektivischen Blick auf die Ereignisse, das Bild des Mörders setzt sich aus den unterschiedlichen Eindrücken der Ermittelnden, der Opfer und der Vallejo-Anwohner zusammen. Aber auch durch die Augen des Zodiac-Killers darf der Zuschauer einen Blick auf die Vorfälle werfen. Doch bekommt das Publikum ihn niemals voll und ganz zu Gesicht, der Killer bleibt mysteriös und ungreifbar, und die beständige Unsicherheit und Angst, mit der die Menschen in Vallejo fertig werden müssen, überträgt sich auf den Betrachter.
(ZDF)
Weiterer Titel: In Control of all Things
Länge: ca. 92 min.
Deutscher Kinostart: 19.09.2006
Original-Kinostart: 31.07.2005 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 21.01.2008 (ZDF)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Alexander Bulkley
- Drehbuch: Kelly Bulkley, Alexander Bulkley
- Produktion: Corey Campodonico, Eric Blyler, Lori Slomka, Myriad Pictures, Blackwater Films, ShadowMachine Films
- Produktionsauftrag: ZDF
- Produktionsfirma: Myriad Pictures, Blackwater Films, ShadowMachine Films
- Musik: Michael Suby
- Kamera: Denis Maloney
- Schnitt: Greg Tillman
- Szenenbild: Laurie Scott
- Regieassistenz: Gino Caputi, Matthew Labate, Gary A. Lowe, Kevin McNamara, John O'Rourke
- Distribution: SquareOne Entertainment