Das Tal der Vézère im Zentrum Frankreichs ist ein Paradies für Archäologen. Die Schmelzwasser der Gletscher wuschen den Kalksandstein aus, so entstanden viele, zum Teil versteckte, Höhlen. Als 1940 einige Kinder voller Neugier durch den Wald streiften, hielten Forscher das Gebiet und seine Höhlen längst für erforscht. Durch Zufall entdeckten die jungen Abenteurer aber die Höhlen von Lascaux. Und was sie dort fanden, ließ nicht nur sie staunen: einige der ältesten bekannten Abbildungen der Menschheitsgeschichte. Im tropischen Norden Australiens leben seit über 50.000 Jahren Menschen. Wann genau die Gagudju, die Ureinwohner Kakadus, anfingen, ihre Geschichte und Mythen auf Fels zu malen, kann niemand mit Sicherheit sagen, doch es steht fest, dass die Rock-Art von Kakadu zu den ältesten Kunstwerken der Welt gehört. Die Aborigines haben diese Tradition bis in die jüngste Vergangenheit weitergeführt. Nayambolmi, auch Barramundi Charlie genannt, war der letzte der Mann, der den Rang hatte und befugt war, auf die Felsen von Nourlangie Rock zu malen. Er starb 1965. Kakadu hat mit über 3.500 Felskunst-Fundorten eine kaum zu überblickende Fülle von Kunst und Geschichte der Ureinwohner Australiens. "Berge der Götter" werden die Tsodilo-Berge in Botswana von den Einheimischen ehrfurchtsvoll genannt. Die ältesten Felszeichnungen sollen dort vor über 20.000 Jahren entstanden sein. Die größte Sammlung von Felsgravuren in Afrika findet sich in Namibia, in dem Tal Twyfelfontein, 800 Kilometer von Windhoek entfernt. 2.500 Felsgravuren wurden dort gefunden, die ältesten sind 5.000 Jahre alt. Diese Etappe des 3sat-Thementages "In 24 Stunden um die Welt" erkundet die Entstehung der Kunst. Zu Gast bei Max Moor ist Professor Dr. Johanna Eder, Leiterin des Naturkundemuseum Stuttgart, das mit über elf Millionen Sammlungsobjekten zu den großen deutschen Naturkundemuseen zählt.
(3sat)
Länge: ca. 75 min.
Deutsche TV-Premiere: 08.12.2013 (3sat)
gezeigt bei: Schätze der Welt (D, 1995)