Deutsche TV-Premiere: 06.03.2020 (ZDFinfo)
Die Genfer Konventionen von 1949 sind Kernstück des humanitären Völkerrechts. 70 Jahre später haben sich bewaffnete Konflikte stark verändert. Ist dieses Abkommen überhaupt noch aktuell? Heutige Kriege haben kaum noch Ähnlichkeit mit den Kämpfen während der beiden Weltkriege. Bewaffnete Milizen, der Einsatz geächteter Waffen, Massenmorde, Folter und religiös begründeter Fanatismus spielen zunehmend eine Rolle in kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Film führt den Zuschauer an Kriegsschauplätze in der Ukraine, im Irak und in Syrien. Zivilisten und Militärangehörige berichten von ihren Kriegserfahrungen und geben persönliche Einschätzungen dazu ab, inwiefern das "Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten" respektiert wird und Anwendung findet. Zwar gibt es in heutigen Konflikten insgesamt weniger Kriegsopfer als in den beiden Weltkriegen, allerdings sind Zivilisten häufiger von Angriffen betroffen. Zu Wort kommen auch Angehörige des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und von Nichtregierungsorganisationen, die in Seminaren für Soldaten und Kämpfer über das Genfer Abkommen aufklären. Es bleibt die Frage: Müssen die Genfer Konventionen aktualisiert werden? Die Dokumentation macht deutlich, wie schwer es ist, die roten Linien, die einst in Genf gezogen wurden, heute umzusetzen.
(ZDF)