Die Perser

Es ist das älteste überlieferte Theaterstück: "Die Perser" von Aischylos, ein Gesang über den großen Perserkrieg. Der Aufstieg einer Nation als Sieg über die finsteren Mächte, der Sieg der Griechen über die Perser in der Seeschlacht von Salamis und die furchtbaren, historisch weit hinaus wirksamen Folgen sind Gegenstand des Dramas. Es wird erzählt aus der Perspektive der Unterlegenen, einer politischen und militärischen Führung, die ausgespielt hat. Durs Grünbein über das Stück: "Die Perser, das ist ein einziger langer Schrei, übertragen in Worte." Der Schauspieler und Regisseur Martin Wuttke nimmt sich dieser Vorlage an wahrhaft historischem Orte an. Unweit von Schloss Neuhardenberg in Brandenburg auf einem stillgelegten Flugplatz, dessen Untergrund das Massengrab des blutigen Endkampfes um Berlin birgt, der Schlacht auf den Seelower Höhen, der Hunderttausende von russischen und deutschen Soldaten im März 1945 zum Opfer fielen. In seinen Skizzen zur Inszenierung schreibt Wuttke: "Mit dem Text im Schoß finde ich mich vor dem laufenden Fernseher wieder. 24 Stunden am Tag Kriegsberichterstattung, Börsenberichte, Dokumentationen und Hintergrundberichte über die Kriegsparteien, unterbrochen von Werbeblöcken, Tiersendungen, Sex und Ballerfilmen. Wir sind die Guten. Ein Motto aus der Werbung." Der älteste dramatische Kriegstext wird zu einer multimedialen Inszenierung unter freiem Himmel montiert, teils direkt, teils indirekt via Fernsehübertragung aufgeführt und gespielt von Schauspielern, die für ihre Suggestivkraft bekannt sind, unter ihnen Sophie Rois und Volker Spengler sowie Alexander Scheer, Hauptdarsteller des erfolgreichen Kinofilms "Sonnenallee" von Leander Haussmann. Andreas Morell hat aus dem während der Aufführung aufgenommenen Filmmaterial eine Fernsehfassung erarbeitet, die weit über die Wirkung der Vorstellung hinausgeht. Das Geschehen wird vollends in eine Filmdramaturgie überführt und gewinnt dadurch an erzählerischer Kraft und Intensität.