Originalpremiere: 2004
Baal, ein junger Künstler, der von der Gesellschaft als Genie gehandelt wird, will sich nicht vom Kunst- und Wirtschaftsbetrieb vereinnahmen lassen. Seiner absoluten Lebensgier fallen nicht nur Frauen, Mäzene, Kritiker, Bewunderer und sein bester Freund zum Opfer - am Ende trifft es Baal selbst. Bertolt Brecht schrieb "Baal" 1918 als Gegenentwurf zu Hanns Johsts Grabbe-Drama "Der Einsame", um sich gegen dämonisierte Künstlergestalten und gegen den tradierten - und aus seiner Sicht falsch verstandenen - Konflikt zwischen Kunst und Leben zu wenden. Uwe Janson hat Brechts Theaterstück mit jungen Schauspielern filmisch neu erzählt. Der Text ist aus den drei Brecht'schen "Baal"-Fassungen kompiliert und szenisch in eine Gegenwart der Gegensätze transformiert. Drehorte waren Berlin und der Wald in der Märkischen Schweiz bei Buckow.
(3sat)