Deutsche TV-Premiere: 18.06.2011 (3sat)
Gottfried Helnwein ist einer der bekanntesten und zugleich einer der umstrittensten deutschsprachigen Künstler der Nachkriegszeit. Seine Arbeiten werden in den renommiertesten Museen der Welt ausgestellt, und seine Ausstellungen erzielen hohe Besucherzahlen. Mit seinen hyperrealistischen Darstellungen gequälter Mädchen aus den 1970er Jahren bis hin zu den Malereien und Fotografien von heute schockiert, fasziniert und berührt er ein weltweites Publikum. Helnwein konfrontiert die Betrachter fast immer mit den dunklen Seiten menschlicher Natur, der Manifestation von Gewalt und Macht. Sein zentrales Thema ist das Kind als verletztes und misshandeltes Wesen. Der Künstler führt uns die Leidensfähigkeit des Menschen am Schicksal des Kindes vor Augen und macht den Betrachter zum Mitwissenden und Mittäter. Gottfried Helnwein, 1948 geboren, wuchs im Wien der Nachkriegszeit auf. Seine Kindheit war vom strengen Katholizismus geprägt - eine Welt voller Inszenierungen von Schuld und Sühne, Folter und Blut, Wunden und Märtyrertum. Farbige Bilder existierten für ihn zunächst nur in den Folter- und Leidensdarstellungen der katholischen Kirche - bis er die Geschichten von Donald Duck und Entenhausen entdeckte, die sein Leben verändern sollten.
(3sat)