In der Geschichte der Kriege zwischen Großmächten nimmt der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion, zwischen westlicher Allianz und Ostblock, einen besonderen Platz ein. Er wurde ohne viel Blut und nicht mit Fußsoldaten ausgetragen, sondern seine wirksamsten Waffen waren allein die Bedrohung und das Potenzial des Angriffs. Die wichtigste Verteidigung lag auf beiden Seiten darin zu wissen, über welche Möglichkeiten und Kapazitäten der Feind wirklich verfügte - und welche er nur vortäuschte. Dabei war Spionage das beste und das gefährlichste Mittel, sich diese Informationen zu verschaffen. Dies bekommen die Amerikaner am 1. Mai 1960 zu spüren. Der CIA-Pilot Francis Gary Powers überfliegt den Ural auf der Suche nach Raketenbasen. Seine Flughöhe beträgt 20.000 Meter - angeblich unerreichbar für sowjetische Luftabwehrraketen. Doch die Amerikaner haben sich getäuscht. Powers wird abgeschossen. Er überlebt und wird als Beweis für feindliche Spionage in einem für die Amerikaner demütigenden Gerichtsprozess zur Schau gestellt. Fieberhaft suchen die USA nach einer neuen Taktik. Weil auch Satelliten im All keine brauchbaren Fotos liefern, entscheidet sich das US-Militär für ein waghalsiges Unterfangen: Die Konzepte "fliegender Spion" und "Weltraumsatellit" werden zusammengeführt und die Idee des höchst geheimen bemannten Weltraumlabors M.O.L. ("Manned Orbiting Laboratory") ist geboren. Mit gigantischen Teleskopen und Abhöranlagen ausgestattet, soll eine Raumstation im 90-Minuten-Takt die Erde umrunden, während Astronauten an Bord das feindliche Gebiet ausspähen, abhören, fotografieren und die Fotos auswerten. Diese Unternehmungen sind so geheim, dass selbst die designierten Astronauten erst sehr spät von dem Zweck ihrer Ausbildung erfahren. Doch auch in der Sowjetunion wird die Problematik der Bildaufklärung erkannt. Unabhängig von den Amerikanern wird ein ähnliches Konzept erarbeitet. Zeitgleich zur M.O.L. entsteht die ALMAZ - eine ebenfalls bemannte Spionagestation, jedoch weit komplexer und ausgefeilter als ihr amerikanisches Pendant.
(arte)
Länge: ca. 55 min.
Deutsche TV-Premiere: 20.08.2008 (arte)
gezeigt bei: zeit.geschichte (A, 2011)
Cast & Crew
- Regie: James Bamford, Andreas Dirr, Scott Willis
- Drehbuch: Andreas Dirr, C. Scott Willis