Der bekannten iranischen Schauspielerin wird eine Videobotschaft zugeschickt, in der sie die junge Marziyeh eindringlich um Hilfe bittet: Marziyeh wurde in Teheran an der Schauspielschule angenommen, doch ihre Eltern verweigern ihr die Erlaubnis, die Ausbildung anzutreten. Sie behauptet in dem Video, sie habe mehrmals versucht, Behnaz Jafari zu erreichen, Jafari habe aber nie zurückgerufen. Deshalb gibt Marzieh nun Jafari die Schuld an ihrem Suizid, den sie anschliessend auf dem Video festhält.
Entsetzt vom Gesehenen und berührt von Marziyehs Schicksal bittet Behnaz Jafari ihren Freund, den Regisseur Jafar Panahi , um Hilfe. Sie will herausfinden, ob sich das Mädchen wirklich umgebracht hat oder ob das Video manipuliert wurde. Die beiden machen sich auf eine abenteuerliche Reise in die abgelegenen Berge des nordwestlichen Irans, wo die Traditionen weiterhin das Leben bestimmen und Schauspielkarriere für Frauen und Mädchen als etwas Unrühmliches angesehen werden. Dabei haben die beiden Begegnungen, die ihnen eine völlig unbekannte Welt eröffnen, unter anderem treffen sie eine vor der islamischen Revolution gefeierte Schauspielerin, die nun verarmt und allein am Rande eines Dorfes lebt.
Jafar Panahis «Drei Gesichter» ist in vielerlei Hinsicht interessant: Der Regisseur darf in seinem Heimatland seit 2010 offiziell keine Filme mehr drehen, doch «Drei Gesichter» ist der mittlerweile vierte Film , den er trotz dieses Arbeitsverbots gedreht hat. Dabei sind dies immer Werke, die auch davon handeln, dass sie eigentlich gar keine Filme sind oder sein dürfen und die mit geringsten Mitteln unter dem Radar der Zensur gedreht worden sind, wie etwa der in Berlin preisgekrönte «Taxi Teheran», der durchgehend im Innern eines Taxis spielt.
Wo beginnt die Fiktion und wo endet der Dokumentarfilm? In «Drei Gesichter» wird die Macht der Bilder auch mit der Videobotschaft des Mädchens im Film hinterfragt: Begeht sie wirklich Selbstmord oder ist alles nur Show?
Ins Zentrum seines Roadtrips stellt Panahi drei Frauen aus drei Generationen, er thematisiert die Stellung der Frau und im Speziellen die Stellung von Schauspielerinnen im Iran. Dazu kino-zeit.de: «Und so schafft es Panahi abermals, einen kleinen, auf der Oberfläche banal erscheinenden Nicht-Film zu machen, der mal mehr, mal weniger versteckt tiefe politische Kritik in sich trägt. Dieses Mal setzt er den Schauspielerinnen ein Denkmal, erzählt von ihren Leben und den riesigen Problemen, die sie haben, um sich auch nur halbwegs selbst zu verwirklichen.»
Gleichzeitig hat Panahi mit der Geschichte auch eine Hommage an sein grosses Vorbild Abbas Kiarostami und dessen in Cannes preisgekröntes Drama «Der Geschmack der Kirsche» gedreht.
Panahis «Drei Gesichter» wurde in Cannes 2018 für das beste Drehbuch ausgezeichnet. «Delikatessen» zeigt das berührende Drama in Zweikanalton deutsch/persisch.
Entsetzt vom Gesehenen und berührt von Marziyehs Schicksal bittet Behnaz Jafari ihren Freund, den Regisseur Jafar Panahi , um Hilfe. Sie will herausfinden, ob sich das Mädchen wirklich umgebracht hat oder ob das Video manipuliert wurde. Die beiden machen sich auf eine abenteuerliche Reise in die abgelegenen Berge des nordwestlichen Irans, wo die Traditionen weiterhin das Leben bestimmen und Schauspielkarriere für Frauen und Mädchen als etwas Unrühmliches angesehen werden. Dabei haben die beiden Begegnungen, die ihnen eine völlig unbekannte Welt eröffnen, unter anderem treffen sie eine vor der islamischen Revolution gefeierte Schauspielerin, die nun verarmt und allein am Rande eines Dorfes lebt.
Jafar Panahis «Drei Gesichter» ist in vielerlei Hinsicht interessant: Der Regisseur darf in seinem Heimatland seit 2010 offiziell keine Filme mehr drehen, doch «Drei Gesichter» ist der mittlerweile vierte Film , den er trotz dieses Arbeitsverbots gedreht hat. Dabei sind dies immer Werke, die auch davon handeln, dass sie eigentlich gar keine Filme sind oder sein dürfen und die mit geringsten Mitteln unter dem Radar der Zensur gedreht worden sind, wie etwa der in Berlin preisgekrönte «Taxi Teheran», der durchgehend im Innern eines Taxis spielt.
Wo beginnt die Fiktion und wo endet der Dokumentarfilm? In «Drei Gesichter» wird die Macht der Bilder auch mit der Videobotschaft des Mädchens im Film hinterfragt: Begeht sie wirklich Selbstmord oder ist alles nur Show?
Ins Zentrum seines Roadtrips stellt Panahi drei Frauen aus drei Generationen, er thematisiert die Stellung der Frau und im Speziellen die Stellung von Schauspielerinnen im Iran. Dazu kino-zeit.de: «Und so schafft es Panahi abermals, einen kleinen, auf der Oberfläche banal erscheinenden Nicht-Film zu machen, der mal mehr, mal weniger versteckt tiefe politische Kritik in sich trägt. Dieses Mal setzt er den Schauspielerinnen ein Denkmal, erzählt von ihren Leben und den riesigen Problemen, die sie haben, um sich auch nur halbwegs selbst zu verwirklichen.»
Gleichzeitig hat Panahi mit der Geschichte auch eine Hommage an sein grosses Vorbild Abbas Kiarostami und dessen in Cannes preisgekröntes Drama «Der Geschmack der Kirsche» gedreht.
Panahis «Drei Gesichter» wurde in Cannes 2018 für das beste Drehbuch ausgezeichnet. «Delikatessen» zeigt das berührende Drama in Zweikanalton deutsch/persisch.
(SRF)
Jafar Panahi zählt zu den prominentesten iranischen Regisseuren des 21. Jahrhunderts. Bekanntheit erlangte der Ost-Aserbaidschaner vor allem durch seine 2015 erschienene Dokufiktion "Taxi Teheran", in der er - wie auch in diesem Film - sich selbst spielt und der mit dem Silbernen Bären prämiert wurde. In der Islamischen Republik aufgrund der in seinen Filmen enthaltenen Gesellschaftskritik zu einer Haftstrafe und einem 20-jährigen Berufsverbot verurteilt, wird Panahi in Europa gerade wegen seines heimlichen Filmemachens gefeiert. Die Dokufiktion ist seine Methode, mit diesen Restriktionen umzugehen und seinen Beruf weiterhin ausüben zu können.
(arte)
Länge: ca. 96 min.
Deutscher Kinostart: 26.12.2018
Internationaler Kinostart: 12.05.2018
Deutsche TV-Premiere: 16.05.2021 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Jafar Panahi
- Drehbuch: Jafar Panahi, Nader Saeivar
- Kamera: Amin Jafari
- Schnitt: Mastaneh Mohajer, Panah Panahi