Originalpremiere: 2001
Deutsche TV-Premiere: 13.07.2005 (arte)
Einmal mehr ist Ulises mit seinem Taxi liegen geblieben, irgendwo in den Slums von Santiago. Wie gewohnt greift er zum Hammer, um unter der Motorhaube etwas nachzuhelfen. Da haben bereits zwei obskure Gestalten, Chavelo und Coto, den Wagen in Beschlag genommen. Bewaffnet zwingen die beiden Ulises, sie auf ihren Überfällen zu begleiten und ihnen mit seinem Taxi als Fluchthelfer zu dienen. Vergeblich versucht Ulises, sich zu wehren. Am Abend lässt ihn das kriminelle Duo gehen, jedoch nicht, ohne ihm zuvor sein Drittel der Beute zuzustecken. Erst zu Hause wird Ulises klar, dass er auf diese Weise an einem Tag mehr verdient hat als in den vorhergehenden Monaten. Der Wunsch, seiner Familie ein angenehmes Leben zu bieten, und die erdrückenden Ratenzahlungen des erst vor kurzem erstandenen Taxis bewegen Ulises schließlich dazu, sich auch weiterhin mit den beiden Ganoven zusammenzutun. Sein lukrativer neuer Job entpuppt sich aber schon bald als Irrweg. Denn als Chavelo und Coto anfangen, sich in Ulises' Haus sesshaft zu fühlen, wird es für den Taxifahrer allerhöchste Zeit, darüber nachzudenken, wie er die beiden Gauner wieder loswerden kann.
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"Ein Taxi für drei" ist eine schwarze Krimi-Komödie voller Ironie und bissigem, teils skurrilem Humor, die einen kritischen Blick auf das Leben in Chile nach der Pinochet-Diktatur wirft. Mit der Entführung des Taxifahrers Ulises beginnt eine Odyssee in die gegenwärtige Alltagswirklichkeit von Santiago. Der Film malt ein Bild des chilenischen Neoliberalismus, der von der Macht des Geldes und vom Verfall der Sitten geprägt ist. Er behandelt eine Alltagswirklichkeit, die man in Chile zwar tagtäglich erlebt, aber kaum anzuprangern wagt.
Orlando Lübbert, 1945 in Santiago de Chile geboren, studierte Architektur an der Universität von Chile. Nach dem Putsch General Pinochets ging er ins Westberliner Exil und drehte für die DEFA 1979 "El Paso" und 1985 "Die Kolonie". "Ein Taxi für drei" ist der erste Spielfilm, den der Regisseur nach seiner Rückkehr nach Chile realisierte. Dort stellten die Zuschauerzahlen des Films selbst die Erfolge amerikanischer Blockbuster-Produktionen in den Schatten. Auch der internationale Erfolg blieb nicht aus. "Ein Taxi für drei" erhielt 2001 die Goldene Muschel als bester Film im Rahmen des Internationalen Filmfestivals von San Sebastián. 2002 wurde Lübbert mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Zurzeit bereitet der Regisseur seinen neuen Film "Julie, die Flüchtige" vor.
Orlando Lübbert, 1945 in Santiago de Chile geboren, studierte Architektur an der Universität von Chile. Nach dem Putsch General Pinochets ging er ins Westberliner Exil und drehte für die DEFA 1979 "El Paso" und 1985 "Die Kolonie". "Ein Taxi für drei" ist der erste Spielfilm, den der Regisseur nach seiner Rückkehr nach Chile realisierte. Dort stellten die Zuschauerzahlen des Films selbst die Erfolge amerikanischer Blockbuster-Produktionen in den Schatten. Auch der internationale Erfolg blieb nicht aus. "Ein Taxi für drei" erhielt 2001 die Goldene Muschel als bester Film im Rahmen des Internationalen Filmfestivals von San Sebastián. 2002 wurde Lübbert mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Zurzeit bereitet der Regisseur seinen neuen Film "Julie, die Flüchtige" vor.
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