Montreal, 1963: Es ist nicht leicht, erwachsen zu werden. Und ist es überhaupt erstrebenswert? Hanna hat gerade ihre erste Periode bekommen und ist sich nicht so sicher, ob sie sich darüber freuen soll. Denn Erwachsene scheinen mindestens genauso viele Probleme zu haben wie Kinder. So viele, dass sie ständig nur mit sich selbst beschäftigt sind. Man schaue sich nur Hannas Eltern an: Ihr Papa scheitert in jedem Job, und seine Schriftstellerkarriere will auch nicht so recht in Schwung kommen. Er sieht in Kanada nicht seine Heimat, sondern eher Feindesland. Ihre Mama, in Hannas Augen eine große Modedesignerin, ernährt die Familie mit einem anstrengenden Näherinnenjob in einer Fabrik. Ständig liegen sich die Eltern zudem wegen ihrer unterschiedlichen Religionen in den Haaren, denn Hannas Vater ist Jude, ihre Mutter Katholikin. Hanna ist schon am Verzweifeln, als sie mehr zufällig in eine Vorstellung des Jean-Luc-Godard-Films "Die Geschichte der Nana S." geht. Dabei lernt sie viel über das Leben, die Liebe, die Zwänge des Alltags und darüber, wie man sich von ihnen befreit. Die Hauptfigur des Films, Nana S., wird für Hanna zum Wegweiser für den Sprung in die Welt der Erwachsenen. Jetzt muss das 13-jährige Mädchen sein im Kino erworbenes Wissen nur noch in der Realität umsetzen.
(3sat)
Länge: ca. 95 min.
Original-Kinostart: 28.07.1999 (F)
Internationaler Kinostart: 12.02.1999 (CDN)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Léa Pool
- Drehbuch: Léa Pool, Nancy Huston, Monique H. Messier, Isabelle Raynauld
- Produktion: Alfi Sinniger, Lorraine Richard, Louis Laverdière, Carole Scotta
- Musik: Robyn Schulkowsky
- Kamera: Jeanne Lapoirie
- Schnitt: Michel Arcand