Eritrea in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts: Mitten in den Wirren des Unabhängigkeitskrieges gegen Äthiopien wächst die aufgeweckte Awet, liebevoll betreut von italienischen Nonnen, in einem Waisenheim in Asmara auf. Ihre Mutter ist auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg umgekommen. Eines Tages stellt sich heraus, dass ihr Vater, ein Freiheitskämpfer, noch lebt. Dieser schickt seine ältere Tochter Freweyni, um sein zweites Kind zu sich zu holen. Awet ist überglücklich, glaubt sie doch endlich Familie und Heimat gefunden zu haben. Doch statt Geborgenheit warten harte Arbeit und Armut auf das junge Mädchen. Ihr Vater, den sich Awet in ihrer Fantasie als mutigen Kämpfer vorgestellt hat, entpuppt sich als feigherziger Schläger, der seine Kinder und deren Kräfte schamlos ausbeutet. Awet hingegen hat ihren eigenen Kopf sowie ihr "Feuerherz" - ein gesticktes Bild, das sie von ihrer Lieblingsschwester Anna aus der Klosterschule als glückbringendes Abschiedsgeschenk erhalten hat. Von ihr hat Awet auch gelernt, sich gegen Ungerechtigkeiten und Gewalt auf friedliche Weise zu wehren. Schließlich übergibt der Vater seine beiden Kinder der 'Jebha' einer der rivalisierenden Befreiungsarmeen: Seine Mädchen sollen "Töchter Eritreas" werden. Im Lager der Jebha, die sich als die erste und wahre Befreiungsfront begreifen, soll Awet lernen, wie Waffen und Sozialismus funktionieren. Nach und nach lässt sich das Mädchen in den Sog des Kampfes hineinziehen: Obwohl sie Freundschaft und Brüderlichkeit erfährt und sich für das Freiheitsideal zu begeistern lernt, wird Awet im Camp vor allem mit dem Wahnsinn des Krieges konfrontiert, mit menschlichen Gräueltaten, Fanatismus und Tod. Angesichts des inner-eritreischen Krieges der 'Jebha' gegen die 'Shabia' stellt sie ihren Ausbildern die clevere Frage, warum sich zwei militante Gruppen mit dem gleichen Ziel gegenseitig umbringen, statt sich in ihrem Vorhaben der Befreiung des Landes zu unterstützen. Dennoch glaubt Awet, bei der Jebha eine neue Familie gefunden zu haben; die Gruppenführer Ma'aza und Mike'ele nimmt sie als die größten Helden wahr. Mit den Waffen mag sich Awet allerdings nicht anfreunden. Bei der Jagd begeht sie einen folgenschweren Fehler, wird daraufhin hart bestraft und von der Gruppe geächtet. So verliert das Mädchen langsam den Glauben an die Jebha und an den endlosen Befreiungskampf, der über Leichen geht. Zusammen mit ihrer Schwester und einigen Kindern aus dem Camp geht Awet ihren eigenen Weg, ihrem Gewissen und ihrem 'feurigen Herzen' folgend ...
(arte)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 29.01.2009
Internationaler Kinostart: 25.09.2009
Deutsche TV-Premiere: 28.07.2010 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Luigi Falorni
- Drehbuch: Luigi Falorni, Gabriele Kister
- Produktion: Andreas Bareiss, Bernd Burgemeister, Sven Burgemeister, Gloria Burkert, Claudia Gladziejewski, Johanna Hanslmayer, Jochen Kölsch, Monika Lobkowicz, Andreas Schreitmüller, Hubert von Spreti, Hermann Maurer, Jenny Pont, Arno Sieberger
- Musik: Stephan Massimo, Andrea Guerra
- Kamera: Judith Kaufmann
- Schnitt: Anja Pohl
- Maske: Gregor Eckstein
- Regieassistenz: Annette Stefan
- Ton: Florian Beck
- Spezialeffekte: Jens Döldissen