Die automatisierte, hocheffiziente industrielle Produktion macht mehr und mehr Arbeitsplätze überflüssig. Auch wenn Politiker aller Schattierungen standhaft das Gegenteil behaupten - Vollbeschäftigung wird es nicht mehr geben. Doch anstatt diese Entwicklung und die gewonnene Freiheit zu feiern, macht sich Panik vor zunehmender Arbeitslosigkeit breit. Höchste Zeit also, sich Gedanken über die Zukunft unserer Arbeitsgesellschaft zu machen. "Berlin: Beschäftigung weiter rückläufig. Die aktuellen Zahlen zur Lage der Beschäftigung wertet die Bundesregierung als bedeutenden Etappensieg im Kampf gegen die Lohnarbeit." Mit diesen Nachrichten aus der Zukunft beginnt Claus Strigels Dokumentarfilm "FREIgestellt". Willkommen im Paradies? Der uralte Menschheitstraum droht Wirklichkeit zu werden: Wohlstand mit immer weniger Arbeit. Eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit auszugehen droht, treibt seltsame Blüten. In der postindustriellen Welt braucht man Arbeit weniger um ihrer Früchte als um ihrer selbst willen. Doch wenn Arbeit zum Selbstzweck mutiert, ist es höchste Zeit unsere Einstellung zu überdenken. Die Menschen stehen heute unter den Bedingungen des Überflusses vor neuen Fragen: Muss ich noch arbeiten? Darf ich überhaupt arbeiten? Was will ich arbeiten? Während die einen auf den Ruinen vergangener Industrialisierung Kletterkurse absolvieren, müssen andere in strafvollzugsähnlichen Maßnahmen das Arbeiten ohne Arbeit trainieren. Der Film begibt sich auf die Reise in eine Zukunft, die schon längst begonnen hat: Das Ende der Arbeitsgesellschaft. Doch jedes Ende ist auch Ausgangspunkt für Ideen, Visionen und reale Modellversuche.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.03.2013 (Bayerisches Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Claus Strigel