Der Dresdner Kreuzchor ist als einer der ältesten und bekanntesten Knabenchöre der Welt eine feste Institution in der sächsischen Hauptstadt. Die Ursprünge der singenden Knaben lassen sich über 800 Jahre zurückverfolgen. Aus den Anfangszeiten ist wenig bekannt, vieles lässt sich nur vermuten. In 800 Jahren Kreuzchorgeschichte ist viel geschehen: Könige und Regierungen wechseln, Kriege zerstören die Gotteshäuser und manchmal auch die Moral der Sängerknaben. Im Siebenjährigen Krieg werden Kreuzschüler zum Militärdienst gezwungen. Doch Kantor Homilius führt den Chor dennoch zu Glanzleistungen. Die Kruzianer müssen sich mit theologischen Zwängen und sittlichem Verfall auseinandersetzen, wechselnde Diktaturen überstehen und durch all die Jahre die künstlerische Qualität ihres Chores bewahren. Acht Kruzianer begeben sich auf die Suche nach den Ereignissen, die die lange Geschichte des Chores prägten. In Zweierteams durchforsten sie Archive, treffen sich mit Historikern, treffen Zeitzeugen der jüngeren Geschichte und nehmen uns mit in ihr Alltagsleben: Dieses ist geprägt vom Heimweh der Jüngeren, von den anstrengenden Proben nach der Schule, aber auch vom Zusammenhalt unter den Knaben, von der ungebrochenen Freude am Singen und vom Stolz, Kruzianer zu sein und zu einer Gemeinschaft zu gehören, die sich ganz in den Dienst der Musik gestellt hat. Durch die gefilmte Geschichte trägt uns die Musik: von den liturgischen Gesängen des Mittelalters über die großen Chorwerke von Homilius, Schütz und Bach bis hin zu moderner Literatur alles gesungen vom legendären Kreuzchor. Der Film ist eine Zeitreise durch Geschichte und Musik eine Suche nach den Ursprüngen und Wurzeln.
(arte)
Dieser Beitrag ist auch auf der Musikplattform ARTE Concert unter concert.arte.tv abrufbar.
(MDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.06.2016 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Heike Bittner
- Drehbuch: Heike Bittner
- Produktionsauftrag: MDR