Originalpremiere: 21.01.2018
14.06.2018
Deutsche TV-Premiere: 08.03.2019 (Sky Cinema)
FSK 16
Die Grossmutter der Familie Graham hatte eine problematische Persönlichkeit, und doch trifft ihr Tod Annie , Steve sowie die halbwüchsigen Peter und Charlie bis ins Mark. Nach einem weiteren Schicksalsschlag lernt Annie in einer Selbsthilfegruppe Joan kennen. Und obwohl sie mit okkultem Hokuspokus nichts zu schaffen hat, nimmt Annie an Joans kleiner Séance teil.
Danach überschlagen sich die Ereignisse: Das noch frische Grab wird geschändet, Annie erschrickt ob einer Erscheinung und ihr Teenager Peter hat in der Schule einen blutigen Anfall. Es scheint, als ob die Geister der Vergangenheit ihre Finger nach der Familie ausstrecken und ein dunkles Vermächtnis noch weitere Opfer fordert.
Das Spielfilmdebüt des New Yorkers Ari Aster beginnt mit einer Todesanzeige, und in seinem weiteren Verlauf kommt dem Tod eine grosse Rolle zu. Doch diesmal ist es kein mit Messern mordender Maskenmann, der sein Unwesen treibt und banalste Blutlust befriedigt. «Hereditary - Das Vermächtnis» gilt als Paradebeispiel einer neuen Generation von Filmen, die mit dem umstrittenen Etikett «elevated horror» oder «arthouse horror» versehen werden, wie auch Robert Eggers «The Witch», Jennifer Kents «The Babadook» und Jordan Peeles «Get Out». Umstritten deshalb, weil sich eingefleischte Horrorfans gegen eine elitäre Adelung von Filmen wehren, die als «Psychohorror» längst Bestandteil eines Genres sind, das sie keineswegs als minderwertig betrachten.
Und doch, was der seit der Filmpremiere am Sundance-Filmfestival berühmt gewordene Ari Aster mit seinem Film macht, hat Klasse. Der 1986 geborene New Yorker entlässt das Übersinnliche aus seinem Verdingjob in der Geisterbahn und instrumentalisiert es als Manifestation menschlicher Urängste, macht die Geistergestalt zum Generationen überspannenden Kettenglied erblichen (engl. «hereditary») Elends.
Er inszeniert seinen Film ohne Hektik oder Hysterie, sondern fast meditativ und weckt das Grauen eines Filmes wie «Rosemary's Baby», womit «Hereditary» einiges gemein hat. Und er holt aus seiner perfekt ausgesuchten Besetzung eindringliche schauspielerische Leistungen wie jene von Toni Collette, die dafür mit zahlreichen Preisen bedacht wurde. Bei allem künstlerischen Anspruch sei gleichwohl gewarnt: «Hereditary - Das Vermächtnis» ist mitunter verstörend, blutig und geradezu brutal. Der Film wurde in Schweizer Kinos ab 16 Jahren freigegeben.
Nach seinem Nachfolger «Midsommar» im Jahr 2019 bringt Ari Aster in zwei Wochen, am 27. April 2023, seinen neuen Film in die Kinos der Deutschschweiz, «Beau Is Afraid» mit Joaquin Phoenix («Joker»). Es dürfte sich wiederum ein Publikum in den Kinosälen einfinden, das etwas härter im Nehmen ist.
Danach überschlagen sich die Ereignisse: Das noch frische Grab wird geschändet, Annie erschrickt ob einer Erscheinung und ihr Teenager Peter hat in der Schule einen blutigen Anfall. Es scheint, als ob die Geister der Vergangenheit ihre Finger nach der Familie ausstrecken und ein dunkles Vermächtnis noch weitere Opfer fordert.
Das Spielfilmdebüt des New Yorkers Ari Aster beginnt mit einer Todesanzeige, und in seinem weiteren Verlauf kommt dem Tod eine grosse Rolle zu. Doch diesmal ist es kein mit Messern mordender Maskenmann, der sein Unwesen treibt und banalste Blutlust befriedigt. «Hereditary - Das Vermächtnis» gilt als Paradebeispiel einer neuen Generation von Filmen, die mit dem umstrittenen Etikett «elevated horror» oder «arthouse horror» versehen werden, wie auch Robert Eggers «The Witch», Jennifer Kents «The Babadook» und Jordan Peeles «Get Out». Umstritten deshalb, weil sich eingefleischte Horrorfans gegen eine elitäre Adelung von Filmen wehren, die als «Psychohorror» längst Bestandteil eines Genres sind, das sie keineswegs als minderwertig betrachten.
Und doch, was der seit der Filmpremiere am Sundance-Filmfestival berühmt gewordene Ari Aster mit seinem Film macht, hat Klasse. Der 1986 geborene New Yorker entlässt das Übersinnliche aus seinem Verdingjob in der Geisterbahn und instrumentalisiert es als Manifestation menschlicher Urängste, macht die Geistergestalt zum Generationen überspannenden Kettenglied erblichen (engl. «hereditary») Elends.
Er inszeniert seinen Film ohne Hektik oder Hysterie, sondern fast meditativ und weckt das Grauen eines Filmes wie «Rosemary's Baby», womit «Hereditary» einiges gemein hat. Und er holt aus seiner perfekt ausgesuchten Besetzung eindringliche schauspielerische Leistungen wie jene von Toni Collette, die dafür mit zahlreichen Preisen bedacht wurde. Bei allem künstlerischen Anspruch sei gleichwohl gewarnt: «Hereditary - Das Vermächtnis» ist mitunter verstörend, blutig und geradezu brutal. Der Film wurde in Schweizer Kinos ab 16 Jahren freigegeben.
Nach seinem Nachfolger «Midsommar» im Jahr 2019 bringt Ari Aster in zwei Wochen, am 27. April 2023, seinen neuen Film in die Kinos der Deutschschweiz, «Beau Is Afraid» mit Joaquin Phoenix («Joker»). Es dürfte sich wiederum ein Publikum in den Kinosälen einfinden, das etwas härter im Nehmen ist.
(SRF)